nser Wetter lässt nur selten erkennen, in welcher Jahreszeit wir uns gerade befinden. Und überhaupt ist die Geschichte von Innsbruck und dem Sommer eine Geschichte voller Missverständnisse. Deshalb soll diese Seite Orientierung geben und liefert fünf Anzeichen dafür, dass in Innsbruck der Sommer eingekehrt ist.
1.) Mehr Baustellen als Bärte
An jeder Ecke sprießen neue Baustellen aus dem Boden. Leitungen werden erneuert, Schienen verlegt und mit dem Auto trauen sich nur noch die ganz Mutigen oder Unwissenden in die Stadt. Versuchen Sie doch mal, bei der Hauptpost am Innrain einen Parkplatz zu finden oder irgendwo in der Nähe stehenzubleiben. Stellen Sie sich dann bitte in die Endlosschlange, um irgendwann Ihr Päckchen in Empfang nehmen zu dürfen, welches Sie im Anschluss noch zum weit entfernten Auto schleppen dürfen. Wer nach diesem Erlebnis noch mit dem Auto in die Stadt fährt, braucht sich frei nach Janosch „vor gar nichts auf der Welt zu fürchten“.
2.) Craft-Beer- und Pulled-Pork-Krise
Die Hipster haben die Stadt verlassen und zeigen via Instagram, welche Städte auf der Welt viel hipper als Innsbruck sind, und wo man auch noch zum Surfen hinfahren sollte, damit sich die Zeit in Innsbruck ab Herbst wieder ertragen lässt. Craft-Beer-Zapfsäulen rosten ein und beim Schwein hat es sich ausgezupft. Endlich darf man sich wieder mal rasieren und muss nicht mehr an komischen Biersorten nippen und diese dann für besonders interessant befinden. Jetzt heißt’s Dosenbier und Schopf vom Grill genießen – aber ja nicht posten ;-)
3.) Eisschwemme
Außerirdische, die in der Innsbrucker Innenstadt landen, würden glauben, dass sich die Bewohner dieses Planeten ausschließlich von Eis ernähren.
„Craft-Beer-Zapfsäulen rosten ein und beim Schwein hat es sich ausgezupft.“
Alle paar Meter versucht ein neuer Salon sein Glück und kaum ein Tourist ist ohne Eistüte in der Hand anzutreffen. Für Nostalgiefreunde gibt es natürlich auch ein Überangebot an Eisbechern, vor allem in der Altstadt feiern Bananensplit und Coup Dänemark ihre jährliche Auferstehung. Man könnte also sagen: Der Sommer in Innsbruck ist das Ostern der Eisbecher-Liebhaber.
4.) Turboalterung
Schluss mit der jungen Studentenstadt. Das Durchschnittsalter steigt dank Uniferien und Touristen methusalemartig. Die jungen Lokale sind leer oder auf Sommerpause, die restlichen kämpfen mit Seniorentellern und Touristenmenüs um die graue Gästeschar. Einzig in der Gegend rund um das Landestheater sinkt der Altersdurchschnitt, dort ist nämlich auch Sommerpause.
5.) Wetterlotto
Auch echte Kenner können nicht am Wetter ableiten, in welcher Jahreszeit sie sich gerade in Innsbruck befinden. Ein paar verlässliche Anhaltspunkte gibt es dennoch: Sie wissen, dass es August sein muss, weil das Freiluftkino im Zeughaus beginnt, und deshalb mit einer Wahrscheinlichkeit von 98,7 Prozent gleichzeitig Starkregen einsetzt. Und Sie können davon ausgehen, dass der Sommer leider vorbei ist, wenn stabiles Schönwetter angesagt ist – das nennen wir Innsbrucker nämlich Herbst, der geht übrigens oft bis zum Christtag. Oder verkürzt formuliert: „Dieses Jahr nehme ich mir den ganzen Sommer frei. Die zwei Tage hole ich dann im Oktober wieder rein.“