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JÄNNER 2015

Editorial

Neues Jahr, neue Vorsätze

Letztes Jahr habe ich mir noch selber Vorsätze auferlegt. In dieser Hinsicht großteils gescheitert (Vorsatz vor einem Jahr: zehn Kilo abnehmen! Nachsatz nach einem Jahr: fehlen nur noch 14.), habe ich mir heuer Vorsätze für unsere Politiker überlegt. Oder anders: Da muss sich 2015 echt was ändern!

Rauchergesetz – einfach durchziehen!

Wer in Innsbruck ausgeht, könnte meinen, es gibt überhaupt kein Nichtraucherschutzgesetz. Überall wird gequalmt und dabei konsequent auf gute Lüftungen verzichtet. Zudem erschließt sich mir bis heute nicht die Logik, warum Kellner in kleineren Lokalen nicht geschützt werden müssen.

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Kurzum: Getreu dem Sinnspruch, dass man auch nicht vielleicht schwanger sein kann, sollte sich auch Österreich mal entscheiden, was Nichtraucher- und Arbeitnehmerschutz konsequent interpretiert bedeutet. Und ganz ehrlich, spätestens am Tag danach ist auch der Raucher dankbar für eine echte Lösung.

 

Stadträder – Flucht nach vorne!

So nett die Idee auch war, mit diesen Rahmenbedingungen werden die Stadträder nicht funktionieren. Wer mehr Fahrräder als im durchschnittlichen Fachgeschäft auf einmal sehen möchte, kann einfach eine der – noch wenigen – Sammelstationen aufsuchen. In Betrieb hingegen sind die Stadträder leider kaum zu erleben. Nur wenige erzählen davon, dass sie mal einen gekannt haben, der einen gekannt hat, der gehört haben soll, dass es wirklich mal einen gegeben hat, der schon mal mit einem Stadtrad gefahren ist.

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Kurzum: Auf die paar Zehntausender darf es bei einer Stadtregierung mit Grünanteil nicht ankommen. Deshalb mein Vorschlag für 2015: Stadträder – registrieren ja, zahlen nein! Diese Maßnahme wäre sympathisch, zeitgemäß und immer noch deutlich günstiger als die meisten Image- oder gar Wahlkampagnen. So gesehen hat sie wohl schlechte Chancen, Realität zu werden.

 

Regierung – Neustart bitte!

Ein gutes Jahr ist es her, dass die Koalition der Verlierer angetreten ist, um Österreich für weitere fünf Jahre zu regieren und dabei zu tun, als wäre nichts passiert. Nachdem selbst Michael Spindelegger erkannt hat, dass seine Qualitäten woanders liegen müssen, wünsche ich mir für 2015 dasselbe von seinem Pendant beim Koalitionspartner. Denn auch im Falle von Werner Faymann sind die Chancen rein mathematisch exzellent, dass jemand besserer nachkommt. Wer und wann weiß derzeit nur einer, der liebe Michael Häupl. Wann er es uns Normalwählenden wohl auch verraten wird?

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Kurzum: Man muss halt auch mal zugeben, wenn man gescheitert ist. Die Koalition der Verlierer schadet Österreich massiv. Derzeit wird wieder mal eindrucksvoll bewiesen, dass Politik auch viel mit Versorgung zu tun hat und nur die wenigsten Berufspolitiker auch im realen Wirtschaftsleben eine annähernd ähnliche finanzielle Entschädigung erreichen würden.   

 

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