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JULI 2015

Kolumne

Nach dem Raab

Popkultur und was sonst noch zu sagen ist.

S

tefan Raab hört auf und es ist das Ende der TV-Welt, wie wir sie kennen. Als Raab 1999 mit „TV total“ begann, klebten wir Kinder der Achtziger jeden Montagabend vorm Fernseher, um ja kein Raabigramm und keinen TV-Clip zu verpassen und live dabei zu sein, wenn „Wat, wer bist du denn“ in den allgemeinen Sprachgebrauch überging. Dass Raab schon bald langweilig wurde mit nur einer Show, war keine Überraschung, er erfand die „Wok-WM“, das „TV total Turmspringen“ und natürlich „Schlag den Raab“ (die beste Samstagabendshow der Post-„Wetten, dass ..?“-Ära, wenn mich jemand fragt). „Nebenbei“ suchte er über Castingshows Musiktalente wie Lena Meyer-Landrut, die den Eurovision Song Contest für Deutschland gewann. 

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Mit 49 Jahren sagt Stefan Raab jetzt dem Fernsehen auf Wiedersehen und bringt damit Unterhaltungs-Urgesteine wie Thomas Gottschalk in die Bredouille. Der hat den richtigen Zeitpunkt für die Pension trotz „Wetten, dass ..?“-Abgang nämlich verpasst.

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Was nach Raabs Abgang bleiben wird? Ein Entertainment-Vakuum, das zu einem gewissen Teil Jan Böhmermann und Joko & Klaas füllen dürften. Stefan Raab selbst wird mit Sicherheit eine höchst erfolgreiche Zweit- (Dritt-?)Karriere starten. Menschen wie er hören nicht auf, neue Sachen zu erspinnen. Oder er trainiert Triathlon und schlägt endlich Joey Kelly.

„Mit 49 Jahren sagt Stefan Raab jetzt dem Fernsehen auf Wiedersehen und bringt damit Unterhaltungs-Urgesteine wie Thomas Gottschalk in die Bredouille.“