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MÄRZ 2018

Kolumne

Selber schuld

Popkultur und was sonst noch zu sagen ist.

M

anche Lektionen müssen ein bisschen wehtun. Deshalb hält sich mein Mitleid mit all jenen in Grenzen, die endlos jammern, wenn sie keine Karten mehr für ausverkaufte Konzerte bekommen. Jüngster Anlassfall: Anfang Feber wird ein Konzert von Yung Hurn im Treibhaus announced. 24 Stunden später: restlos ausverkauft. Okay, damit hatte wirklich niemand gerechnet – nicht einmal Booker Andy Franzelin, der im Veranstalten von Konzerten in Innsbruck bekanntlich so viel Erfahrung hat wie kaum jemand. Aber gut, da hat man eben genau den Nerv der Zeit getroffen. Coole Sache, wird sicher ein mega Konzert, vor allem in diesem Rahmen.

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Natürlich muss man bei so einem knappen Zeitfenster ein bisschen Glück haben, die Veranstaltung rechtzeitig auf Facebook mitkriegen und sich schnell entscheiden. Es gibt aber auch genug Gigs in Innsbruck, die schon monatelang feststehen und dann eben irgendwann ausverkauft sind – und genau dann geht garantiert das große Gejammer und Kartensuchen zu absurden Preisen los. Die einfache Lektion: Wenn man von einem Konzert erfährt, das einen interessiert, sollte man nicht lange abwarten, sondern sich einfach gleich hinsetzen und im Zweifel eine Karte zu viel kaufen. Dieses Verhalten spart einem nicht nur viel Stress, sondern unterstützt auch den Veranstalter und die Musiker. Für Booker und Venues ist ein zögerliches Publikum nämlich der blanke Horror.

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Für die Bands ist eine Sold-out-Show außerdem immer eine gute Werbung. Und auch wenn ein knallvolles Konzert immer ein bisschen stressig, eng und stickig ist: Die Stimmung ist unbezahlbar.