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DEZEMBER 2014

Kolumne

Lieber selbst

Popkultur und was sonst noch zu sagen ist.

W

enn heutzutage schon jeder sein Privatleben auf Facebook, Twitter und Instagram preisgibt, dann können das die Promis auch. Und bei ihnen macht es sogar richtig Sinn: Wer selbst bestimmt, was wann an die Öffentlichkeit gelangt, hält sich lästige Paparazzi vom Hals. Jamie Oliver praktiziert das bereits seit Jahren: Wer ihm auf Instagram folgt, hat schon bald das Gefühl, seine Kinder besser zu kennen als die eigene Verwandtschaft.

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Robbie Williams hat Ende Oktober dasselbe Prinzip verfolgt: Via Fotos und Videos ließ er die Welt an der Geburt seines Sohnes teilhaben – zumindest erweckte er den Anschein. Schnell waren die Kritiker zur Stelle, um sich darüber aufzuregen, wie man so ein privates Ereignis nur so in die Social-Media-Öffentlichkeit zerren könne. Wenn man sich überlegt, welche bizarren Ausmaße die Promi-Verfolgung annehmen kann, versteht man aber, dass einem Superstar wie Williams dieser kontrollierte Blick ins Privatleben zehnmal lieber ist als jener in Form eines Klinikbediensteten, der einen Handy-Schnappschuss an die „Sun“ verkauft.

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Abgesehen davon haben Robbie Williams – und vor allem seine Frau Ayda Field – mit den Videos und Fotos jede Menge Humor bewiesen. Vom ersten „we’re going into labour“ bis zur Schlussszene, in der Ayda ihren Mann im Rollstuhl aus der Klinik rollt, war das Ganze eine gut gemachte Show.