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JÄNNER 2017

Kolumne

1 life in serie

Popkultur und was sonst noch zu sagen ist.

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ückblickend wird 2016 das Jahr gewesen sein, in dem es endgültig salonfähig wurde, Serienschauen als Hobby zu bezeichnen. Nachdem der Begriff „Hobby“ sowieso ein bisschen lächerlich ist und wohl nur erfunden wurde, um das Schreiben von Lebensläufen noch schwieriger zu machen, kann man dieser Entwicklung mit gutem Gewissen zustimmen.

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Für Serienfreaks wird es das Jahr gewesen sein, in dem sich Winona Ryder mit „Stranger Things“ endlich von ihrem Teeniestar-Ladendiebin-Image lösen konnte und in dem Millie Bobby Brown mit ihrer Darstellung der „Eleven“ den Grundstein für eine Hollywoodkarriere gelegt hat. Es wird auch das Jahr gewesen sein, in dem die „Gilmore Girls“ ihr langersehntes Revival hatten und sich jeder am Schluss einig war, dass Rory eine ebenso verwöhnte wie naive Tussi ist. Und dass das Spannendste an der Netflix-Fortsetzung das Wiedersehen mit den Nebenfiguren war: Denn sowohl Jess (Milo Ventimiglia) als auch Paris (Liza Weil) und Logan (Matt Czuchry) sind mittlerweile als Seriendarsteller extrem erfolgreich – zum Beispiel in „This Is Us“, „How to Get Away with Murder“ oder in „The Good Wife“ – und auch dementsprechend gut in dem, was sie tun, währen Rory blöd herumsteht.

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Abgesehen vom Serienwahn wird 2016 auch als das Jahr in die popkulturelle Geschichte eingehen, in der Gangsta-Lingo zum Mainstream-Schmäh wurde und sogar die Deutsche Sparkasse mit dem Satz „Gönn Dir ist einfach – wenn man 1 gute Bank hat vong Vorsorge her“ Werbung machte. Diesen Sprachwitz kann man also einpacken. Vorschlag: Wie wäre es 2017 mit richtig gesetzten Apostrophen und Beistrichen als Trend?