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JÄNNER 2017

Frischer Wind

Mit dem Jahreswechsel gehen in Innsbruck vier neue Konzepte
an den Start. Alle haben bekannten Lokalitäten einen neuen
Namen und ein neues Gesicht verpasst und treten an, um frischen Wind
in die Stadt zu bringen. 6020 war auf Antrittsbesuch.

Foto: Emanuel Kaser, Dominique Huter

Dachsbau

Das Aftershave ist tot, lang lebe der Dachsbau! Nachdem der Vorgänger-Club Anfang des Sommers geschlossen wurde, begann das Team rund um Fred Lordick und Konrad Wolfgang Ende August mit dem Umbau. Von Beginn an war klar: Es soll ein Hiphop-Club werden – einerseits, weil es in Innsbruck in diesem Bereich echten Bedarf gibt, und andererseits, weil man in der Fokussierung auf ein Musikgenre den Schlüssel zum Erfolg sieht. „Die Leute wollen wissen, was sie in einem Club bekommen“, ist Fred überzeugt. Eine gewisse Bandbreite gibt es natürlich trotzdem: von Oldschool-Hiphop bis zu neueren Spielarten wie Trap. Und auch Live-Gigs auf der neuen Mini-Bühne (bzw. Stufe) neben dem DJ-Pult sind geplant. Bei der Programmierung setzt man einerseits auf lokale DJs und Crews, andererseits auf nationale und internationale Bookings.

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Verändert hat sich einiges: Das DJ-Pult ist von hinten links nach hinten rechts gewandert, die Wände wurden mit über 12.000 (!) Schallplatten dekoriert. Eingang und Ausgang sind ab sofort getrennt, Kassa und Garderobe dafür vereint.

ADRESSE

Herzog-Otto-Straße 8. Geöffnet ist der Club am Dienstag, Donnerstag, Freitag und Samstag. Der Eintritt beträgt immer 5 Euro und beinhaltet die Garderobe.

SANDWICH UND MEHR. Joshua, Joris, Güse, Simona und Vinzenz (von links, nicht im Bild: Stephan) haben die Höttinger Gasse 7 neu belebt.

¥ Æ ∇ Ξ Ψ Ω

"In der Höttinger Gasse, da wo der SM-Club war“, ist die wohl gängigste Ortsbeschreibung für das Lokal, das Vinzenz, Joris, Güse, Stephan, Joshua und Simona seit Anfang Dezember betreiben. Sechs Jahre standen die Räumlichkeiten der ehemaligen Lounge 69 leer, ein gewisser Ruf ist geblieben. „Vor kurzem ist einer reingekommen und hat gefragt, ob im Keller immer noch alles erlaubt ist“, erzählen die Betreiber lachend. Das Gute daran: Es besteht zweifelsfrei großes Interesse daran, was aus den Räumlichkeiten in der Höttingergasse 7–9 geworden ist.

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Zum einen ist es ein Café mit selbstgemachten und vor allem ausgefallenen Sandwiches, Kuchen und Getränken im Erdgeschoß, in dem man untertags bewirtet wird. Dann verlagert sich das Geschehen ins Kellergewölbe, das in dreimonatiger Teamarbeit generalsaniert wurde. Hier gibt es eine Bar, mehrere Couchen und ein DJ-Pult. Im Nebenraum des Gewölbes sind regelmäßige Ausstellungen geplant. Das Programm im Keller soll vorerst noch flexibel

Brennpunkt

"But first, coffee“ ist nicht nur ein beliebter Instagram-Spruch, für Julian Schöpf und Gerhard Farbmacher ist es auch das Motto ihres neuen Kaffeekompetenzzentrums Brennpunkt. Dieses befindet sich in den Viaduktbögen 46–48, wo bis zum Sommer ein Radgeschäft zu finden war. In den letzten Monaten haben Cafébetreiber Julian (Joul’s Kaffeesiaderei in der Universitätsstraße) und Kaffeemaschinenexperte Gerhard die drei Bögen mit viel Einsatz und Handarbeit komplett renoviert.

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 Das Herz bildet der mittlere Bogen, in dem man verschiedene Kaffeesorten und Kaffeezubereiter kaufen kann, außerdem kann man hier die einzelnen Bohnen und Röstungen verkosten und sich an seinen Lieblingskaffee herantasten. Erhältlich ist hier natürlich auch die „Haussorte“, der Brennpunkt-Espresso, der im Joul’s, aber auch in anderen Innsbrucker Lokalen wie dem Gönndir und der Wilderin serviert wird. Im linken Bogen wird bis Feber – bis dahin läuft die Soft-Opening-Phase – eine Rösterei fertiggestellt, in der Schulungen für Baristas und Kaffeeinteressierte stattfinden sollen. Der rechte Bogen ist ein Multifunktionsraum, in dem von Pop-up-Stores bis hin zu Seminaren oder Lesungen alles denkbar ist.

ADRESSE

Viaduktbogen 46–48. Geöffnet ist der Brennpunkt von Montag bis Freitag von 7 bis 22 Uhr. Nach der Soft-Opening-Phase soll auch am Wochenende Betrieb sein.

 

 

Kater Noster

Mit insgesamt 500 Quadratmetern und dem Bekenntnis, eine „ewige Baustelle“ bleiben zu wollen, positioniert sich die Leopoldstraße 7 als neue Adresse in Innsbruck. Dort, wo früher der Club Prestige war, ist jetzt das Kater Noster, ein Café, das abends zur Bar wird und mit einer vielseitig nutzbaren Kellerfläche plus Gewölbe noch zusätzlichen Spielraum bietet. Den Hauptraum hat das Innsbrucker Architekturstudentenkollektiv Krater Fajan gestaltet, das man unter anderem vom Bonanza Festival kennt. Neben Holz, Stahl und Beton haben auch Materialien von den beiden Hausbergen Innsbrucks ihren Platz gefunden: Die Moosfläche an der Fensterfront stammt vom Patscherkofel, außerdem wurde Sand von der Nordkette verbaut. „Und die Bierleitung stellt den Inn dar“, witzelt das sechsköpfige Team, das man in Innsbruck aus dem Machete Burrito Kartell und der Distillery kennt.

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Das Restaurant nebenan – die ehemalige Pizzeria Dolce Vita – gehört ebenfalls zum Gesamtkonzept (bekommt aber einen eigenen Namen) und wird voraussichtlich Ende Jänner fertig. Zu essen soll es hier Tapas im weitesten Sinne geben. Gemeint sind kleine Gerichte, flexibel kombinierbar, mit Tendenz zur Fusionsküche, aber aus regionalen Produkten gefertigt. Die Erfahrungen aus der Machete und vom Bonanza Festival will man einbauen. 

 

ADRESSE

Leopoldstraße 7. Geöffnet ist das Kater Noster von Dienstag bis Sonntag ab 11.30 Uhr.

DREI FLÄCHEN, EIN TEAM. Johannes, Flo, Martin, Jörg, Marco und Eri (von links) haben die Leopoldstraße 7 umgekrempelt.