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FEBER 2016

Kolumne

Queen A

Popkultur und was sonst noch zu sagen ist.

A

dele zu mögen war vor ein paar Jahren noch ungefähr so cool wie Vanille-Potpourri am Klo. Seit sie mit ihrem neuen Album wieder auf der Bildfläche erschienen ist, ist sie allerdings der heißeste Scheiß seit Pulled Pork mit Craft Beer und Green Smoothie. Warum? Einerseits ist die Engländerin ganz einfach erwachsen geworden – man darf nicht vergessen, dass Adele bei ihren ersten Alben gerade einmal 19 bzw. 21 (siehe Albentitel) war. Bei der Entstehung ihres neuesten Albums war sie 25 Jahre alt, jetzt ist sie 27.

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Dass sie nicht mehr ausschließlich die Rolle der leidenden Verlassenen einnimmt, die bei jedem Konzert in Tränen ausbricht, hat ihr natürlich auch gutgetan (obwohl ihre Live-Performance von „Someone Like You“ in der Royal Albert Hall auf ewig zu den besten traurigen Videos zählen wird).

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Was an der Adele von heute so unglaublich cool ist, ist ihre Vielseitigkeit. Sie singt wie ein Engel, lacht wie eine 60-jährige Bordellbesitzerin und reißt in ihrem Südlondoner Akzent einen Schmäh nach dem anderen. Mit dieser Kombination hat sie nicht nur Jimmy Fallon schwer beeindruckt. Ihr „Carpool Karaoke“ mit James Corden, das gerade auf allen Kanälen kursiert, ist das großartigste Musik- und Comedyvideo, das ich seit langem gesehen habe. Wer Adele nach der Spice-Girls-Imitation und ihrer Rap-Einlage zu Kanye Wests „Monster“ immer noch nicht für die beste Entertainerin der Gegenwart hält, hat vielleicht zu intensiv am Vanille-Potpourri gerochen.    

Was an der Adele von heute so unglaublich cool ist, ist ihre Vielseitigkeit.