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MAI 2017

Kolumne

Konzert-Knigge

Popkultur und was sonst noch zu sagen ist.

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ie sollte man sich auf einem Konzert verhalten, um kein Arschloch zu sein? Zunächst einmal sollte man halbwegs pünktlich auftauchen und – besonders gut fürs Karma – auch der Vorband ein bisschen Aufmerksamkeit und Beifall schenken. Zwischen dem Support und der Hauptband noch einmal aufs Klo zu gehen, bei Bedarf eine Rauchpause zu machen und einen letzten Zwischenstopp an der Bar einzulegen, ist immer eine gute Idee. Spätestens, bevor das Licht ausgeht und die Band beginnt, sollte jeder seinen Stehplatz gefunden haben. Dass man sich nicht im letzten Moment in die erste Reihe drängt oder als Jungsgruppe mit Basketball-Maßen vor 1,60-Meter-Mädels stellt, sollte selbstverständlich sein (ist es aber nicht).

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Pogo-Einlagen, die alle Leute im Umkreis von fünf Metern massiv in ihrem Konzerterlebnis stören, sollten nur bei einschlägigen Musikrichtungen oder Musikfestivals mit sehr hohem Alkoholpegel initiiert werden. Für das Werfen von halbvollen Bierbechern – auch bei Festivals – kommt man ebenfalls in die Karma-Hölle.

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Wenn es sich um ein eher ruhiges Singer-Songwriter-Konzert handelt, sollte es logisch sein, dass man während der Songs nicht permanent quatscht. Das stört nämlich nicht nur den Künstler oder die Künstlerin, sondern auch das Publikum rundherum. Schwer pubertäres Herumgeknutsche ist ebenso fehl am Platz wie Leute, die weit vorne stehen und sich einfach mal ein Lied lang von der Bühne wegdrehen, um sich in Ruhe eine Zigarette zu drehen. Und last, but not least: Packt eure scheiß Handys weg. Kein Mensch hat sich jemals über ein verwackeltes Konzertvideo gefreut.