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APRIL 2016

Kolumne

netflixing

Popkultur und was sonst noch zu sagen ist.

Z

wei Wochenenden, zwei neue Netflix-Serien geschaut. Keine Sorge, ich habe auch mehrfach das Haus verlassen. Ein Freitagabend und ein verregneter Sonntag sind nämlich genug, um locker durchzukommen – schließlich gibt es in der Regel nur eine Staffel mit acht bis zehn Folgen.

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Wochenende 1 war „Love“ gewidmet. Hier war eine relativ große Erwartungshaltung angesichts der Macher vorhanden. Judd Apatow kennt man, Paul Rust ist zugleich der Hauptdarsteller. An das extrem langsame Tempo der Story muss man sich anfangs gewöhnen, aber dann fließt die Serie sehr angenehm dahin. Viel Witz, viele popkulturelle Referenzen, coole Schauspieler. In Summe ist „Love“ eine sehr treffende Darstellung der modernen Datingwelt. Staffel 2 darf kommen!

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Wochenende 2 war ein Zufallstreffer. Netflix teilt mir mit: Wir haben eine neue Serie für dich! Der Herr auf dem Szenenbild schaut interessant aus, schauen wir mal rein. Eine gute Entscheidung, denn „Flaked“ hat einen unglaublichen Charme (siehe S. 92). Will Arnett passt perfekt in die Hauptrolle, auch die anderen sind gut und witzig.

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Trotzdem bleibt eine gewisse Frustration zurück: Man sehnt sich nach dem Serien-Fast-Food-Konsum nach etwas Handfestem und denkt mit Wehmut an Giganten wie „Breaking Bad“ zurück. Vielleicht liegt es aber auch nur an der Art des Konsums. „Girls“ ist ein Beispiel für eine Serie, die zwar pro Episode nur gut 20 Minuten dauert, aber trotzdem richtig Eindruck hinterlässt, wenn man sie wöchentlich konsumiert. Vielleicht liegt die Zukunft doch nicht im Serien-Bingen?

In Summe ist „Love“ eine sehr treffende Darstellung der modernen Datingwelt.