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OKTOBER 2017

Mundart

Verstrudelt

Flo Seidls geheime Mission: Die faule Menschheit dazu zu bringen, Blätterteig selber zu machen. Diesmal leistet er mit einem Hokkaidokürbisstrudel Überzeugungsarbeit.

Hast du etwas Zeit übrig? Dann sei dir 
ein hausgemachter Blätterteig ans Herz 
gelegt. Die selbstgemachte Herstellung 
ist zwar etwas zeit- und kräfteraubend,
aber der Aufwand lohnt sich wirklich und  
ist mit industriellem Blätterteig nicht 
zu vergleichen. Außerdem lässt sich 
Blätterteig gut einfrieren und man kann 
ihn aufgrund seiner geschmacklichen 
Neutralität sowohl für Süßes als auch 
für Herzhaftes verwenden. Im Übrigen 
ist der Herbst jetzt da, und mit ihm 
der Kürbis. Grund genug für MundArt,
das nussige Aroma eines Hokkaidokürbis 
in einem Blätterteig zu verstrudeln.
Schönen Herbst!

Das Rezept

Zutaten:

Blätterteig:

500 g Mehl

500 g Butter

5 g Salz

1 Schuss Rum oder Essig

200 ml Wasser


Kürbisgemüse:

1 halber Hokkaidokürbis

3–5 Jungzwiebeln, Olivenöl

1 alte Semmel

1 Knoblauchzehe

1 Becher Sauerrahm

1 Ei zum Bestreichen

Pfeffer, Salz

Muskatnuss

etwas Petersilie

Die Zubereitung

Mundart: Verstrudelt

Blätterteig: Mehl mit Salz, einem Schuss Rum oder Essig und Wasser zu einem gut gekneteten Vorteig verarbeiten. Dieser wird zu einer Kugel geschliffen, kreuzweise eingeschnitten und ca. eine halbe Stunde rasten gelassen.

Mundart: Verstrudelt

Die Butter mit etwas Mehl zu einem glatten Ziegel formen. Der Vorteig wird vierlappig ausgerollt, der Butterziegel draufgelegt und mit den vier Teiglappen straff überspannt. Nun vorsichtig die Butter mit dem Nudelholz nach allen Richtungen jeweils von der Mitte zum Rand klopfen und den Teig zur ersten Tour ca. fingerdick zu einem Rechteck ausrollen.

Mundart: Verstrudelt

Zur ersten Tour wird der Teig vierteilig zusammengelegt: rechte Seite bis zur Mitte, linke Seite bis zur Mitte, einmal umschlagen, sodass die ehemalige Mitte zur Falz wird. Mit einem feuchten Tuch bedecken und für eine halbe Stunde in den Kühlschrank geben. Anschließend weitere zwei Touren machen und wieder in den Kühlschrank geben. Und dann noch einmal zwei Touren. Vor dem Weiterverarbeiten den Teig für mindestens zwei Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.

Mundart: Verstrudelt

Kürbisstrudel: Die Jungzwiebel in Ringe schneiden und in etwas Olivenöl anbraten. Gehackten Knoblauch hinzufügen und ein paar Minuten mitbraten.

Mundart: Verstrudelt

Den gut gekühlten Blätterteig auswalken, eventuell die Ränder zurechtschneiden, etwa ein Drittel mit dem Kürbisgemüse belegen, Ränder einschlagen und behutsam zu einem Strudel zusammenrollen. In eine bebutterte Form geben, mit verquirltem Ei bestreichen und bei 220°C etwa 25 Minuten backen.

Hokkaido

Zwar brachten die Portugiesen schon Anfang des 16.  Jahrhunderts Kürbisse nach Japan, doch erst im 19. Jahrhundert kamen neue Sorten aus Amerika hinzu. Dem Gemüsezüchter Matsumoto Saichiro gelang es, einen noch besseren Kürbis zu züchten: Uchiki kuri, welcher dem uns bekannten Hokkaidokürbis entspricht. Hokkaidos, deren dünne Schale mitgekocht werden kann, hat ein nussiges, kastanienähnliches Aroma.