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SEPTEMBER 2020

Mundart

Kleine und große Küchenchefs

MundArt verarbeitet Biohuhn zu Curry – und hat dabei dieses Mal Unterstützung.

Text: Flo Seidl
Fotos: Flo Seidl
O

b er mitkochen darf, fragt mich mein Sohn Sebastian, als ich gerade dabei bin, das Huhn zu tranchieren. Ich freue mich ja, wenn er mitkocht, die Vorstellung aber, zu zweit das Huhn mit scharfen Messern zu bearbeiten, stresst mich dann doch ein bisschen. Also lege ich ihm, ganz nach „Nose-to-Tail-Konzept“, die Hühnerhaut hin: „Du kannst dich ja um die Haut kümmern! Machst halt so knusprige Hühnerchips draus.“

 

Auch wenn mir dieses „Nose-to-Tail-Konzept“ gefällt – in unseren Breiten ist es nach wie vor schwierig, das ganze Tier zur Verarbeitung zu bekommen. Meist gibt es ja nur Kopf- und Fußloses, Brustfilet bzw. Keulen. Dabei könnte man vom Kamm bis zu den Innereien eigentlich alles verkochen. Aber immerhin haben wir ein fast ganzes Huhn verarbeitet: Knusprige Hühnerhautchips, ein würziges Chicken-Curry aus dem Fleisch und aus der Karkasse eine kräftige Hühnersuppe.

 

Guten Appetit!

 

Sebastian

Das Rezept:

Chicken-Curry

Zutaten:

1 Huhn, 1–2 Limetten, 1 Paprika,3–4 Frühlingszwiebel, 2 Stangen Zitronengras, 1 kleine Ingwerknolle, 2 Knoblauchzehen, 1 Handvoll Erbsenschoten, 1 Dose Kokosmilch, 2–3 EL Curry-Gewürzmischung, etwas Öl zum Anbraten, Salz, frischer Koriander

Beilage: Basmatireis

Curry Gewürzmischung: 2 TL Koriander, 2 TL Kreuzkümmel, 2 EL Kurkuma, 2 TL Ingwerpulver, 1 TL Bockshornklee, 1/2 TL Zimt, 2–3 Nelken, 1 TL Kardamom, 1 Chilischote, 1 TL Pfefferkörner

Die Zubereitung

Mundart: Kleine und große Küchenchefs

Gewürzmischung: Alle Gewürze, bis auf das Pulver, in der trockenen Pfanne ein paar Minuten anrösten. Die Kardamomkapseln knacken und schälen. Alle Zutaten im Mörser zu einem Pulver verarbeiten.

Mundart: Kleine und große Küchenchefs

Chickencurry: Fleisch vorbereiten: Das Huhn waschen und enthäuten. Das geht wirklich mit der Hand und den Fingern am Besten. Man fährt zwischen Haut und Fleisch hinein und hebt die Haut vorsichtig ab, zieht sie dem Huhn ab. Dann biegt man die Keulen nach außen und schneidet mit einem scharfen Messer die beiden Brustfilets vom Brustbein beginnend heraus. Keulen aus dem Becken lösen und ebenfalls das Fleisch vom Knochen entfernen. Die Fleischstücke in mundgerechte Stücke schneiden, mit Limettensaft marinieren und in den Kühlschrank stellen. Die Karkasse kann man mit etwas Wurzelwerk zu einer kräftigen Hühnerbrühe verkochen.

Mundart: Kleine und große Küchenchefs

Paprika in kleine Stücke, Frühlings­zwiebel in Ringe schneiden. Ingwer und Knoblauch fein würfeln. Die Zitronengrasstangen halbieren.

Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen, Frühlingszwiebel anbraten, Knoblauch und Ingwer hinzugeben und ein paar Minuten mitbraten. Dann gibt man das Fleisch hinzu, lässt es etwa 5 Minuten bei starker Hitze anbraten. Mit Curry-Gewürzmischung würzen und sogleich mit Kokosmilch aufgießen. Restliches Gemüse hinzugeben und ein paar Minuten bei kleinerer Hitze einköcheln lassen.

Mit Salz und Limettensaft abschmecken und mit frischem Koriander auf Basmatireis servieren.

 

Zitronengras

Nebst Curry, Ingwer und Limette bekommt dieses Gericht besonders durchs Zitronengras eine erfrischende, exotische Geschmacksnote. Diese immergrüne Heil- und Gewürzpflanze zählt in der asiatischen Küche zu einem Alltagsgewürz, mittlerweile wird es aber auch bei uns immer beliebter und ist wirklich eine Entdeckung wert.Zitronengras zählt zu den Gräsern, hat mit Zitronen also nichts zu tun, beinhaltet aber das ätherische Öl Citral, welches ihm diese herrlichen, erfrischenden Aromen entlocken. Zitronengras wirkt antibakteriell, bindet überschüssige Fette, Cholesterin und soll auch eine krebshemmende Wirkung haben. Außerdem soll Zitronengras eine positive Wirkung auf den Magen-Darm-Bereich haben.