ndreas Gabalier bei MTV unplugged. Wenn Kurt Cobain das wüsste, würde er sich gleich noch mal erschießen.“ Manchmal bringt es ein Twitter-Spruch wirklich auf den Punkt. Dass Gabalier der erste österreichische Musiker sein wird, der das (irgendwann einmal) legendäre Musikformat bespielen darf, spottet in Zeiten, in denen heimische Bands wie Bilderbuch und Wanda auch in Deutschland extrem gefragt sind, jeder Beschreibung.
//Das Argument, dass Gabalier vor Kurzem immerhin das größte Konzert eines österreichischen Künstlers im Ausland gespielt habe (70.000 Zuschauer, Olympiastadion München), ist nur bedingt schlagkräftig. Immerhin hat auch Mario Barth einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde, weil er innerhalb von 24 Stunden vor über 116.000 Menschen aufgetreten ist. Und trotzdem ist Barth ein klischeedreschender Nervtöter, für den sogar der Begriff „Comedian“ zu anspruchsvoll ist.
//Was lernen wir daraus: Der Mensch, vor allem in großen Massen, neigt zur Geschmacksverwirrung. Wer mir das nicht glaubt, sollte sich vielleicht die ersten zehn Lieder der aktuellen Austria Top 40 anhören. Ein trivialer Dancepop-Track mit uniform klingenden, seltsam verzerrten Stimmen reiht sich an den anderen. Wer diese Art von Beschallung als Basis des momentanen Kunstverständnisses ansieht, meint vielleicht auch, dass ein reaktionärer Volksverblöder wie Gabalier im Jahr 2016 ein Musiker ist, den die Welt braucht.