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JÄNNER 2015

Kolumne

Bildsprache

Popkultur und was sonst noch zu sagen ist.

E

s ist ja nicht so, dass ich die Einzige bin, die bei gewissen Fernsehserien einen gewissen Fanatismus entwickelt. Als die vorletzte Folge der aktuellen „Homeland“-Staffel Anfang Dezember ganze zwei (!) Wochen auf sich warten ließ, schrieb sogar die „Bild“-Zeitung: „Wo bleibt die aktuelle ‚Homeland‘-Folge?“ Das Thanksgiving-Wochenende war daran schuld, aber viel interessanter ist eigentlich: Wieso schreibt ein seichtes Massenmedium über die Erstausstrahlung einer US-Serie über Terrorismus?

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Weil sie nicht nur saugut ist, sondern dank iTunes in Deutschland auch legal downloadbar ist. Und weil der Deutschland-Konnex seit der vierten Staffel durchaus gegeben ist: Bösewicht Haqqani wird nämlich von dem in Berlin lebenden deutschtürkischen Schauspieler Numan Acar verkörpert. Dieser hat in Interviews zwar Bedenken geäußert, von nun an auf ewig als Terrorist gecastet zu werden, ist gleichzeitig aber auch selbst großer „Homeland“-Fan und dementsprechend überglücklich, in der mehrfach ausgezeichneten Serie dabei sein zu dürfen.

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Kurz vor Ende der Staffel tauchte mit Nina Hoss dann auch noch eine zweite deutsche Schauspielerin in „Homeland“ auf. Ihr Auftritt war kurz, charismatisch und ihr Akzent sehr deutsch. Durfte aber auch so sein, schließlich mimte sie eine deutsche Botschaftsmitarbeiterin in Islamabad. Auch sie darf sich nun also den „Homeland“-Orden ans Revers heften. Für die Fans ist jetzt erst mal Pause angesagt, die fünfte Staffel wird erst gedreht.