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OKTOBER 2014

Kolumne

Zweikanal-Töne

Popkultur und was sonst noch zu sagen ist.

N

un haben also auch wir Österreicher Zugang zum Videodienst Netflix und fühlen uns nicht mehr ganz so abgekapselt vom Rest der Welt. Für jene, die in Sachen Serien halbwegs up to date sind, macht das aber relativ wenig Unterschied: „House of Cards“ und „Breaking Bad“ hat man schon gesehen und der Rest des in Österreich verfügbaren Netflix-Programms ist im Moment noch mäßig spannend.

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Was sehr wohl spannend ist, ist die Art und Weise, wie die neue Art „fernzusehen“ unsere Gesellschaft beeinflusst. Ich bilde mir ein, dass jetzt schon viele Menschen in meiner Umgebung besser Englisch verstehen und sprechen können, seit sie Filme und Serien vermehrt via DVDs und Streaming-Seiten – also im Originalton – konsumieren. Das Phänomen kennt man ja aus den vielzitierten skandinavischen Ländern, die absolut nichts von Synchronisation halten und den Rest der Welt mit ihren guten Englischkenntnissen blass aussehen lassen.

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Grundsätzlich bin ich aber nicht der Meinung, dass man immer alles im Originalton sehen muss – schon gar nicht Klassiker, die man als Kind in der synchronisierten Fassung kennen und lieben gelernt hat. Wer mir bei „Das Leben des Brian“ oder „Ein Fisch namens Wanda“ mit englischen Sprüchen daherkommt, wird von mir nur Stirnrunzeln ernten. Andererseits bereitet es mir körperliche Schmerzen, „Little Britain“ auf Deutsch sehen zu müssen. „Ja, aber nein“ – nein.

„Ich bilde mir ein, dass jetzt schon viele Menschen in meiner Umgebung besser Englisch verstehen und sprechen können.“