Wir empfehlen
APRIL 2019

Kino

Sagenhafte Romanze

Ein Film wie „Border“ hat Seltenheitswert. Genremäßig zwischen Fantasy, Komödie und Drama angesiedelt, bleibt er als schräger Liebes- und Selbstfindungsfilm bis zum Schluss spannend.

Foto: © Luna Film (2)
T

ina (Eva Melander) ist beim Zoll. Dort hat man sie nicht ihres schönen Äußeren wegen genommen, ganz im Gegenteil: Schaut man Tina ins Gesicht, hat man fast das Gefühl, als würde ein kleiner Kobold zurückblicken. Womit Tina jedoch punktet, sind ihr Geruchssinn und ihre Intuition: Damit erschnüffelt sie Scham und Angst mit absoluter Treffsicherheit und so auch Schmuggler und Kriminelle noch vor ihrem Grenzübertritt.

// 

Eines Tages nimmt Tina einen Duft wahr, der sie bis ins Innerste berührt und den sie zuvor noch nie gerochen hat: Ein Mann – Vore (Eero Milonoff) – verströmt ihn, garstig und linkisch von Mimik und Gestalt und ihr wie aus dem Gesicht geschnitten. Innerlich lässt er Tina nicht mehr los und beschäftigt sie in seiner Lebendigkeit derart, dass sie immer wieder seinen Kontakt suchen muss. Damit öffnet Tina ein Tor zu einer neuen, grausamen und sagenhaften Welt. Gleichzeitig begibt sie sich auf einen verworrenen Weg zurück in ihre eigene Vergangenheit, die aus viel zu vielen Ungereimtheiten und Geheimnissen besteht.

Border [Gräns] Regie: Ali Abbasi Mit: Eva Melander, Eero Milonoff Schweden/Dänemark 2018 108 Minuten