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APRIL 2019

Laufen boomt, neue Eventformate zum Thema ebenso. Warum eigentlich? 6020 macht den Running Check.

Illustration: Alina Klampfer
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aufschuhe an und los: Kaum eine Sportart ist so niederschwellig und unkompliziert wie das Laufen, und zwar überall und in wirklich allen menschlich möglichen Geschwindigkeitsstufen. Wer den richtigen Rhythmus findet, fühlt sich danach einfach besser. In Innsbruck manifestiert sich die Laufbegeisterung unter anderem in diversen Events: Manche davon können auf eine nunmehr jahrzehntelange Tradition zurückblicken, während auch neue Formate hinzukommen, die unterschiedliche Spielarten des Laufens aufgreifen und inszenieren.

Über Stock und Stein

Einer dieser Newcomer ist das Innsbruck Alpine Trailrun Festival, kurz IATF, ein mehrtägiger Trailevent auf verschiedenen Waldstrecken und Pfaden (Trails) im Gelände um Innsbruck. Heuer findet er zum vierten Mal statt. Die kürzeste, anfängertaugliche Distanz von sieben Kilometern beginnt etwa in der Innenstadt, führt auf die Hungerburg und retour. Die krasseste Herausforderung finden Spezialisten bei den Ultra-Trail-Distanzen von über 65 bzw. 85 Kilometern. Puh! Diesen extremen Spaß gönnen sich bis zu 400 Personen: „Insgesamt vergeben wir heuer 3.000 Startplätze, die Nachfrage steigt kontinuierlich. 2015 waren es vergleichsweise noch 700“, sagt Alexander Pittl, Geschäftsführer der Laufwerkstatt und Veranstalter des IATF. Warum boomt das Laufen im Gelände? Dazu hat Pittl, der auch diplomierter Lauf-therapeut ist, eine ganz klare Antwort: „Der Sport ist in all seinen Facetten großartig, fast meditativ und eine ideale Ablenkung vom Alltag am Schreibtisch. Er hat sich seit dem ersten Boom in den 1970er-Jahren aber stetig weiterentwickelt. Früher reichte es, eine Ziellinie zu überqueren, jetzt geht der Trend in Richtung Naturerlebnis mit abenteuerlichem Charakter.“ 

 

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Eckdaten Innsbruck Alpine Trailrun Festival

  • Findet heuer vom 2. bis 4. Mai statt
  • Streckendistanzen: 7, 15, 25, 42, 65 und 85 Kilometer
  • Verpflegung 2018: 2.875 Stück Bananen, 1.875 Liter Iso-Getränke, 70 kg Schokolade, 1.852 Laugenstangen, 207 Brezen 
  • Das IATF ist ein Green Event: Um Müll zu vermeiden, müssen alle Läuferinnen und Läufer ihre eigenen Becher mitnehmen – eine Anweisung, die sie übrigens gerne befolgen. 
  • 9 Jahre alt war 2018 der jüngste Teilnehmer, 12 Jahre alt die jüngste Teilnehmerin.
  • 69 Jahre alt war der älteste Mann bzw. 73 die älteste Frau.

 

Alle Infos unter: 
www.innsbruckalpine.at

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Blick hinter die Kulissen:

Blick hinter die Kulissen: Der organisatorische Aufwand hinter dem Trailfestival ist beträchtlich: Dazu gehören die Planung aller Streckenposten und der Hotspots für Zuschauer und Rettungskräfte, die Markierungen der Strecken kurz vor den Bewerben oder auch das Sicherheitsmanagement. „Wir haben ein eigenes Livetracking-Programm entwickelt, das den Fortschritt aller Läufer schätzt. Falls sich jemand verspätet, können wir bei Bedarf reagieren“, nennt Pittl ein Tool für die Sicherheit.

„Insgesamt vergeben wir heuer 3.000 Startplätze. 2015 waren es noch 700."

Alexander Pittl, Geschäftsführer der Laufwerkstatt und Veranstalter des IATF

 

Die Laufwerkstatt

Wurde 2001 als Trainingsberatung gegründet, um den Leuten das Laufen ohne Stoppuhr, also die reine Freude an der Bewegung zu vermitteln. Diese Philosophie will die Laufwerkstatt auch als Veranstalter des Tiroler Frauenlaufs am 15. Juni und des Tiroler Kinderlaufs am Vortag am 14. Juni weitergeben. Beide Events erfreuen sich ebenso zunehmender Beliebtheit.

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Die jüngste Teilnehmerin des Tiroler Frauenlaufs war übrigens fünf Jahre alt, die älteste 83. Dieser findet heuer bereits zum neunten Mal statt. 

 

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Mehr Infos unter:
www.tirolerfrauenlauf.at bzw. 

www.tirolerkinderlauf.at

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Die Klassiker des Innsbrucker Lauffrühlings

Saisonauftakt macht der Frühlingslauf am 6. April 2019 mit Distanzen zwischen drei und 21,1 Kilometern.

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Der Wohltätige unter den Läufen ist der Happy Run am 14. April mit Distanzen zwischen 4,5 und 21,4 Kilometern und einem freien Bewerb ohne Zeitnehmung.

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Dann gibt es noch den traditionellen für jedermann und -frau: Der Stadtlauf am 19. Mai mit Kurzstrecken für Familien, Schüler, einem Genuss-, einem Staffel- und dem Hauptlauf. 

 

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Mehr Infos unter: 

www.innsbrucklaeuft.com/laeufe/fruehlingslauf/

www.happyrun.at

www.innsbrucklaeuft.com/laeufe/stadtlauf/ 

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 Kurz die Schwerkraft überwinden

„Laufen ist an und für sich immer super, und trotzdem sind neue Herausforderungen reizvoll, vor allem wenn bei einem Hindernisparcours auch Oberkörper und Arme zum Einsatz kommen“, findet Andreas Mauerhofer, Inhaber von Company-Code. Er spricht aus Erfahrung: Seine Agentur hat in Graz schon sechs Mal den „Grazathlon“ ausgerichtet, laut eigenen Angaben die „härteste Sightseeingtour der Welt“. Das Format ist so beliebt, dass die Veranstalter nun erstmals mit der Reihe „Beat the City“ nach Linz und Innsbruck expandieren.

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Hier sollen die charakteristischsten Sehenswürdigkeiten ins Rennen miteinfließen und als Location für spezielle Hindernisse dienen. Selbst diese transportieren ein Thema, das typisch für die Stadt ist und auch zum Image der Sponsoren passt: Ein Hindernis aus Strohballen heißt etwa „Bioblockade“ und wird in Kooperation mit der Tiroler Bäckereikette Therese Mölk gebaut. Damit erinnert der „Innsbruckathlon“ an Trendformate wie Ninja Warrior, Spartan Races oder die Xletix Challenges, die mit spektakulären Parcours und sportlicher Leistung überaus unterhaltsam inszeniert werden können. „Mit DJ-Sounds bei jedem der 15 Hindernisse wollen wir auch das Publikum miteinbeziehen“, schildert Mauerhofer. Zuschauer und Fans können die verschiedenen Etappen in kurzer Zeit zu Fuß erreichen, nach dem Wettlauf geht die Party weiter im Zielbereich mit verschiedenen Gastroständen.

 

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Eckdaten Innsbruckathlon

  • Findet am 25. Mai statt
  • Streckendistanz: 11 Kilometer 

    und 15 Hindernisse
  • Vor dem Hauptbewerb findet auch ein Event für Kinder zwischen 8 und 14 Jahren statt. Der Lauf über aufblasbare Hindernisse soll auch ihnen die Freude an der Bewegung vermitteln. 
  • Einziger Wermutstropfen: Der Junior Innsbruckathlon ist leider wirklich nur für Kinder.

 

Alle Infos unter: 
www.innsbruckathlon.at

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Blick hinter die Kulissen:

Die Community ist sehr offen und entspannt, bei der Bewältigung bestimmter Hindernisse hilft man sich gegenseitig. Disqualifiziert wird niemand – selbst wenn man für elf Kilometer fünf Stunden brauchen sollte. 42 Prozent der Anmeldungen für den ersten Innsbruckathlon sind von Frauen – eine erfreuliche Überraschung. Bisher betrug der Frauenanteil nämlich nur ein Drittel. Die ältesten Teilnehmer: ein Ehepaar, beide 67 Jahre alt.

„Laufen ist an und für sich immer super, und trotzdem
sind neue Heraus-
forderungen reizvoll."

Andreas Mauerhofer,
Inhaber von CompanyCode