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SEPTEMBER 2017

Liebe wie ein Traum

„Körper und Seele“ ist ein gefühlvoller Film, der von der Überwindung seelischer Barrieren handelt. Für diese außergewöhnliche Form einer Liebesgeschichte gab es den Goldenen Bären 2017.

Kritik: Klaus Erler
Fotos: AlamodeFilm
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as wäre, wenn man jemanden treffen würde, der nachts dieselben Träume hat wie man selbst? Der zudem sogar noch im eigenen Traum vorkommt? Wäre man geschockt, ängstlich, aufgeregt? Wäre man begeistert? Diese Frage dient der ungarischen Regisseurin Ildikó Enyedi als Rahmen für ihren Film „Körper und Seele“ („Testról és lélekról“), der 2017 mit dem Goldenen Bären für den Besten Film 2017 in Berlin ausgezeichnet wurde. Hauptschauplatz von „Körper und Seele“ ist ein modernes Schlachthaus, in dem sich Maria (Alexandra Borbély) und Endre (Géza Morcsányi) treffen.

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Endre ist Finanzdirektor und lebt ein tristes Leben der ewig wiederkehrenden Ereignisse. Tagsüber versucht er, den Betrieb möglichst human zu leiten. Am Abend verkriecht er sich in eine Welt, die mehr wackelig denn stabil aus TV, Fastfood und einsamer Tristesse zusammengezimmert ist. Als die Qualitätskontrolleurin Maria im Schlachthaus zu arbeiten beginnt, zeigt sich schnell, dass sie in ihrer inneren Zurückgezogenheit für den Firmenchef gefühlsmäßig kaum zu erreichen ist. Ihre linkische, strenge, fast schon autistische Art macht Maria rasch zur Außenseiterin:

 

 

Körper und Seele Drama. Ungarn 2017. 116 Minuten. Regie: Ildikó Enyedi Mit: Alexandra Borbély, Géza Morcsányi Kinostart: 22. September