er das ÖBB-Carsharing nutzen möchte, muss sich zuerst online registrieren. Mit der Eingabe persönlicher Daten wird ein persönlicher Nutzer-Account erstellt, mit dem später sämtliche Buchungen organisiert werden. Die Registrierung kostet zurzeit 19,90 Euro, dieser Betrag wird aber im Rahmen einer Promo-Aktion sofort zum Fahrtguthaben. Bezahlen kann man entweder mit Kreditkarte oder per Banküberweisung. Der nächste Schritt ist die Überprüfung des Führerscheins, der Kredit- oder Bankkarte und des Personalausweises. Das erledigt eine nette Dame in der Lounge am Innsbrucker Bahnhof, und zwar täglich von 6.30 bis 20.45 Uhr. Die Überprüfung aller Formalitäten ist bereits einen Tag nach der Registrierung möglich und dauert nur ein paar Minuten. Dann erhält man auch schon die Kundenkarte, die gleichzeitig als Key-Card funktioniert und das gebuchte Auto entsperrt.
Zwischen-Fazit:
Die Überprüfung sämtlicher Unterlagen ist nur persönlich am Innsbrucker Hauptbahnhof möglich, was für zukünftige Carsharer außerhalb der Stadt etwas umständlich sein könnte. Andere Dienste ermöglichen die Überprüfung der Unterlagen nämlich auch online, dafür dauert es etwas länger, bis man die Kundenkarte erhält. Insgesamt geht die Anmeldung aber recht rasch vonstatten. Und günstig ist sie auch!
Was, wann und wo?
Sobald die Formalitäten erledigt sind, kann’s losgehen, und zwar sofort. Registrierte Nutzerinnen und Nutzer können zwischen Klein-PKW, Kombi, Van oder 9-Sitzerbus wählen. Je nach Verfügbarkeit können sie auch bis zu einer halben Stunde vor Abholung reserviert werden, und zwar am PC, per App oder telefonisch (kostet aber mehr). Nach der Buchung kommt sofort eine Bestätigungs-E-Mail, weitere Mitteilungen per E-Mail und SMS informieren etwa 20 Minuten vor Reiseantritt über Nummerntafel, Standort und Fahrzeugmodell. Die Innsbrucker Flotte ist auf eigenen Parkplätzen am Frachtenbahnhof zu finden. Wir wollten beim Test einen Klein-PKW, bekamen aber einen Golf Variant zugeteilt. Das war natürlich okay, der Preis bleibt derselbe.
Zwischen-Fazit:
Wer am Wochenende kurzfristig ein Auto will, muss nehmen, was verfügbar ist.
Wie viel kostet´s?
Von Montag bis Freitag zahlt man 3 bis 7,50 Euro pro Stunde (Stand vom 15. November), hinzu kommen noch 15 Cent pro Kilometer. Am Wochenende wird der Stundentarif um die Hälfte reduziert. Je nach Bedarf sind auch Tagestarife ab 50 Euro oder Fünftagestarife ab 173 Euro möglich. Inkludiert sind Vignette, Sprit und inländische Maut-Abos.
//Unser Test-Auto war beispielsweise mit Brenner- und Arlbergtunnel-Mautkarte ausgestattet, es gibt kein Kilometerlimit. Falls der Tank leer wird, müssen Carsharer selber tanken, bezahlen können sie mit einer Tankkarte, die in jedem Fahrzeug zu finden ist. Innerhalb der EU darf man sich mit dem Leihauto frei bewegen, ausländische Mautgebühren müssen jedoch selbst bezahlt werden. Wer außerhalb der EU unterwegs ist, muss dies melden.
Beispiele:
Eine dreistündige Ausfahrt zum günstigsten Wochenendtarif nach Mittenwald kostet knapp 16 Euro. Die Reservierung kann auch während der Fahrt per App oder im mobilen Netz verlängert werden, abgerechnet wird in Mindestzeiträumen von 15 Minuten. Eine Tagesfahrt zu einem Konzert nach München würde im günstigsten Fall knapp 100 Euro kosten.
Zwischen-Fazit:
Je kürzer die Fahrten, umso günstiger ist das Carsharing. Aber: Wer als Gruppe ein Fahrzeug mietet, kommt ebenso günstig davon.
Achtung:
Wer das Fahrzeug nicht rechtzeitig zurückbringt, muss 25 Euro Strafe zahlen.
Gesamt-Fazit:
Wer sich beim Carsharing an die simplen Anweisungen hält, kann im Grunde nichts falsch machen. In sämtlichen Bestätigungs-E-Mails sind alle notwendigen Infos übersichtlich zusammengefasst. Homepage, App- und Account-Design sind benutzerfreundlich. Möge der Sharing-Gedanke gedeihen.
Wie läuft es ab?
Am Frachtenbahnhof ist ein eigener Parkplatz für die „Rail&Drive“-Flotte eingerichtet worden, Abstellplätze und Fahrzeuge sind klar gekennzeichnet. Das gebuchte Fahrzeug öffnet sich, sobald die Key-Card ans Lesegerät gehalten wird, das an der Frontscheibe auf der Fahrerseite montiert ist. Der Autoschlüssel wird im Handschuhfach aufbewahrt. Hier liegen auch sämtliche Fahrzeugdokumente, Tankkarte, Gebrauchsanweisung und Versicherungskontakte, falls etwas schieflaufen sollte.
Besonders aufmerksam:
Der Schlüsselanhänger! Er ist mit der Nummer des Kundenservice und je nach Fahrzeug mit dem Vermerk „Diesel“ oder „Benzin“ versehen. In den Seitenablagen unseres Test-Golfs befinden sich zudem ein Eiskratzer (ist bei Schnee wohl Gold wert, immerhin stehen die Autos draußen), eine Warnweste und eine ungeöffnete Flasche Mineralwasser. Die Vermutung liegt nahe, dass letztere nicht zum üblichen Inventar gehört.
//Innen- und Kofferraum sind aber sauber. Die gute Soundanlage lässt die Blindgänger-Flasche rasch vergessen. Nach der Rückgabe, die übrigens immer am selben Ort, also am Bahnhof, erfolgen muss, sind die Kosten und Fahrtdetails im eigenen User-Account sofort ersichtlich.
Ausbaufähig:
Für die Zukunft wären zusätzliche Rückgabe-Locations wünschenswert, etwa für One-Way-Fahrten von Innsbruck in andere Landeshauptstädte.