Nach der erfolgreichen EP „You’re Mine“ von 2016 ist heuer auch endlich euer Debütalbum „Remember Roses“ erschienen. Wie geht’s euch dabei? Yael Shoshana Cohen: Beim Release war die Erleichterung für mich und Gil (Gitarrist Gil Landau, Anm.) groß. Wir haben lange Zeit auf dieses Album gewartet. Dass es endlich da ist, fühlt sich großartig an, als wäre es ein eigenes Kind, auf das wir sehr stolz sind und dem wir nur das Beste auf seinem Weg ins Erwachsenenleben wünschen.
Zu welchen Dimensionen passt die Musik von Lola Marsh am besten: in kleinere Locations oder auch auf größere Bühnen? Unsere Musik hat sowohl eine dramatische als auch eine gefühlvolle Seite, deshalb funktionieren unsere Auftritte an beiden Orten gut. Wir fühlen uns in intimeren Locations und auf großen Festivals gleich wohl.
Wer Lieder wie „Sirens“ oder „Stranger to my Past“ hört, könnte den Wunsch verspüren, auf einem Pferd durch eine Westernfilmlandschaft zu galoppieren, während Titel wie „You’re mine“ völlig anders und verspielt rüberkommen. Woher kommt diese Vielfalt? Als wir „Sirens“ oder „She‘s a Rainbow“ schrieben, haben uns verschiedene Dinge inspiriert.
Aber hauptsächlich wollten wir, dass sie nach Kinofilmen und großen Weiten klingen. Die Western-Vibes kommen nicht von ungefähr: Wir lieben Westernfilme und klassische Soundtracks à la „Für ein paar Dollar Mehr“, die Nostalgie, die sie auslösen, und ihre romantischen Farben. Und wir möchten, dass unsere Zuhörer diese Gefühle in unserem Album wiederfinden, als wären sie selbst in einer Filmszene. Aber wir können auch anders, wie „You’re Mine“ oder „Wishing Girl“ zeigen. Wir sind dynamische Musiker und lieben diesen Mix aus Alt und Neu, Drama und Leichtigkeit, warmer Tiefe und Verspieltheit.
„Wir lieben Westernfilme und klassische Soundtracks, Die Nostalgie, die sie auslösen, und ihre romantischen Farben.“
Yael Shoshana Cohen
Dient euer Songwriting eher als Ventil für Gefühle oder mehr dem Erzählen von Geschichten? Wenn wir unsere Lieder schreiben, haben wir die Möglichkeit, einfach mal Dampf abzulassen, über unsere Gefühle, Gedanken und Träume zu sprechen und kreativ damit umzugehen. Wir sind sehr dankbar für die Fähigkeit, diese auch ausdrücken zu können, manchmal auch in Form unserer persönlichen Geschichten. Für das Album haben wir uns sehr mit unseren Kindheitserinnerungen auseinandergesetzt, daher die vielen nostalgischen Momente.
Lola Marsh spielen auch gerne Coverversionen, von Björks „Yoga“ bis hin zu „City of Stars“ aus dem Soundtrack von „La La Land“. Wie wählt ihr sie aus und warum? Lieder für Covers auszusuchen, ist ein tolles Spiel! Sie stammen nicht aus unserer Feder, deshalb fällt es uns sehr leicht, andere Songs nachzuspielen. Wir können einfach loslegen, ohne uns zu viele Gedanken zu machen, und verpassen der Musik unseren Lola-Marsh-Stempel.
Wo wird euch eure Albumtournee überall hinführen? Wir werden viele schöne Länder bereisen, darunter die Schweiz, Deutschland, die Slowakei, Österreich, Belgien, die Niederlande, Frankreich und die Türkei. Das wird ein Riesenspaß.
Vielen Dank für das Gespräch.