Barilla i Pesti alla Genovese
GEKAUFT BEI BILLA
Preis: 2,99 Euro, 190 Gramm
(1,57 Euro je 100 Gramm)
Ein anderes Produkt
Das Pesto des italienischen Nudelherstellers zählt vermutlich zu den bekanntesten, ist für Giorgio aber meilenweit vom Original entfernt. Zu cremig, zu dickflüssig, zu süß. Von den traditionellen Zutaten, in erster Linie Basilikum, ist gar nichts zu schmecken. Auf der Zutatenliste sucht man Typisches wie Knoblauch und Pinienkerne vergeblich, man findet jedoch einiges, das nicht reingehört, wie Sonnenblumenöl, Cashewnüsse oder Molke. „Das Produkt vermittelt ein komplett falsches Bild von Pesto Genovese. Schade, dass wir so etwas exportieren.“
Anfosso Pesto alla Genovese
GEKAUFT BEI BILLA
Preis: 2,99 Euro, 130 Gramm
(2,3 Euro je 100 Gramm)
Außen hui ...
„Non è pesto“, sagt Giorgio kopfschüttelnd – das ist kein Pesto. Die Farbe ist zu bräunlich, die Zutaten sind püriert und nicht zerstampft. Zwar enthält das Pesto laut Hersteller das originale Basilikum aus Ligurien, doch leider ist davon nichts zu schmecken. „Es könnte Ware zweiter Klasse sein“, vermutet Giorgio. Das Pesto enthält neben Basilikum und Olivenöl Kurioses wie Bambusfasern oder Hühnereiweiß. Die Verpackung suggeriert ein hausgemachtes, feines Pesto, der Inhalt hat damit wenig zu tun.
Carloni Genovese Pesto
GEKAUFT BEI HOFER
Preis: 1,45 Euro, 190 Gramm
(0,76 Euro je 100 Gramm)
Viel Öl und Käse
Beim Öffnen des Glases fällt eine dicke Ölschicht auf. Kurz umrühren und probieren. „Es ist okay“, so der Experte im ersten Moment. Beim zweiten Versuch fällt der intensive Geschmack nach Käse und Pinienkernen auf. Die vielen weißen Stückchen könnten Knoblauch oder Käse sein. „Eigentlich müsste der Geschmack von Pesto ausgewogen sein. Die eine Zutat darf die andere nicht überdecken. Etwas ölig und käselastig, aber in Summe okay“, so Giorgio.
Alnatura Pesto Basilico
GEKAUFT BEI MPREIS
Preis: 2,49 Euro, 130 Gramm
(1,92 Euro je 100 Gramm)
Mit viel Basilikum
Der deutsche Hersteller verzichtet auf die Bezeichnung Pesto Genovese und nennt sein Produkt „Bio Basilikum-Würzpaste“, was den Experten schon mal positiv stimmt. Es schmeckt intensiv nach Basilikum, allerdings auch etwas bitter und leicht säuerlich. „Von den sechs Produkten ähnelt das dem Original aber am ehesten“, so der Italiener. „Das liegt auch daran, dass nicht eine ganze Reihe an Zutaten beigefügt wurde, die im Pesto nichts verloren haben.“ Vielmehr fehlen zwei wesentliche Pesto-Bestandteile: Knoblauch und Parmesan – das steht auch auf dem Etikett. Wieso, das kann sich auch Giorgio nicht erklären: „Die Zutaten könnte man noch frisch dazugeben, dann hat man eine annehmbare Pesto-Alternative.“
Premium Basilikumpesto
GEKAUFT BEI SPAR
Preis: 1,99 Euro, 90 Gramm
(2,21 Euro je 100 Gramm)
Schmeckt nach Petersilie
„Zu bitter, zu ölig, zu zitronig“, so Giorgio nach dem ersten Löffel. Er kostet erneut: „Was ist da noch drinnen?“ Der Eindringling ist gleich gefunden: Es handelt sich um Petersilie, die an dritter Stelle auf der Zutatenliste angeführt ist. In Summe kann Giorgio dem Geschmack wenig abgewinnen. Ein Plus gibt es für den Verzicht auf die Bezeichnung „Genovese“.
Premium Pesto Basilico (Kühlregal)
GEKAUFT BEI INTERSPAR
Preis: 2,99 Euro, 200 Gramm
(1,5 Euro je 100 Gramm)
Bei diesem Produkt wurde ebenfalls mehr Raps- und Sonnenblumenöl verwendet als Olivenöl. Es schmeckt sehr intensiv nach Knoblauch und Käse – welcher ist nicht präzisiert, laut Experte aber kein Parmesan. Hier wurde mehr Petersilie als Basilikum verarbeitet. „Die Soße stammt zwar aus dem Kühlregal, ist deshalb aber nicht besser als die anderen“, so Giorgio. Auch hier schätzt er die Ehrlichkeit des Produzenten, der gut ersichtlich „aus Österreich“ auf das Etikett schreibt.
Der Experte
Der Venezianer Giorgio Bottacin ist Inhaber und Koch des italienischen Restaurants Casoinn in der Museumstraße 19. Erst im Mai war er in Ligurien, der Heimat des Pesto Genovese, wo er sich auf die Spuren des originalen Rezeptes machte.
FAZIT
Die getesteten Fertigsoßen sind für den Experten als Pesto-Alternative zu sehen. Beim Verzehr sollte man sich bewusst sein, dass das originale Pesto Genovese ganz anders schmeckt. Testsieger ist für Giorgio Bottacin das Produkt von Alnatura, weil es im Vergleich zu den anderen nur wenig enthält, was nicht reingehört. Auch das günstige Pesto von Hofer ist für den Koch aus Italien okay. Außerdem hat sich herausgestellt, dass Produkte aus dem Kühlregal zwar Frische vermitteln, aber nicht unbedingt besser schmecken.