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JÄNNER 2020

Kleiner Pieks, große Wirkung

Ganz plötzlich kann etwas passieren und wir brauchen Hilfe, zum Beispiel von fremden Menschen, die uns ihr Blut geben. 6020 hat die Blutbank an Innsbrucks Klinik besucht und Wissenswertes zum Thema herausgefunden.

Fotos: Franz Oss

Knapp ein halber Liter Blut …


… wird beim Spenden entnommen. Nach ca. drei Wochen hat der Körper das entnommene Blut wieder ersetzt.

Durch die neue Blutspende-
verordnung …


… dürfen homo- und bisexuelle Männer erstmals Blutspenden. Voraussetzung ist, dass sie ein Jahr lang keinen Geschlechtsverkehr mit einem Mann hatten. Bisher waren sie in Österreich vom Blutspenden ausgeschlossen.

Gefragte Stammzellen

Neben Blutspendern sucht das Rote Kreuz auch nach Stammzellenspendern, zum Beispiel zur Behandlung von Leukämiepatienten. Da die Chance aber sehr, sehr gering ist, einen passenden, nicht-verwandten Spender zu finden, braucht es eine möglichst große Auswahl an potenziellen Spendern.

 

Infos: www.roteskreuz.at/stammzellen

Verteilung der Blutgruppen in Österreich:

A, B, AB und O …

… sind die Blutgruppen, zwischen denen man unterscheidet. Ein weiteres Merkmal des Bluts ist der Rhesusfaktor (RH). Dabei handelt es sich um ein Eiweiß auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen, das bei ca. 85 Prozent der Europäer vorhanden ist. Am seltensten ist die Blutgruppe AB Rh-, am häufigsten A Rh+. Vertragen sich die Blutgruppen bei einer Bluttransfusion nicht, werden Blutkörperchen zerstört. Deshalb wird bei den intensiven Labortests des Spenderbluts unter anderem die Blutgruppe bestimmt. Menschen mit Blutgruppe 0 können ihr Blut im Notfall jedem geben.

Mehr als ein Drittel der Österreicher hat die Blutgruppe A Rhesus-positiv.

50 bis 60 Euro …


… kriegt man fürs Blutplättchenspenden an der Innsbrucker Klinik. Anders als bei der klassischen Blutspende (der Vollblutspende) werden dabei nur die Blutplättchen maschinell herausgefiltert. Dann wird das Blut dem Spender wieder zurückgeführt.

Sechs Mal im Jahr …


… dürfen Männer in einem Mindestabstand von acht Wochen Blut spenden. Frauen aufgrund des Zyklus nur vier bis fünf mal.

 

Bei einer Bluttransfusion …

… bekommen Patienten nur jene Bestandteile des Bluts, die sie tatsächlich benötigen. Die drei Komponenten sind: Erythrozyten (= rote Blutkörperchen, die den Sauerstoff transportieren und etwa bei plötzlichem Blutverlust benötigt werden), Thrombozyten (= Blutplättchen, die für die Blutstillung zuständig sind und etwa in der Krebstherapie gebraucht werden) und Plasmen (= Blutflüssigkeit, die Nährstoffe enthält, wichtig für die Blutgerinnung und Immunabwehr ist und bei Gerinnungsstörungen, Blut-
verlust oder der Medikamenten-
herstellung zum Einsatz kommt).

 

1492 …

… beginnt der Legende nach die Geschichte des Blutspendens. Damals soll Papst Innozenz VIII. zur Verjüngungskur das Blut von drei zehnjährigen Buben getrunken haben.

Wann darf man spenden?

Ist man volljährig, gesund und schwerer als 50 Kilogramm, darf man grundsätzlich spenden. Zur Sicherheit des Spenders und Empfängers gelten strenge Richtlinien. So wird das Spenderblut im Labor mehr als 20 verschiedenen Tests unterzogen. 

Kleiner Pieks, große Wirkung
Kleiner Pieks, große Wirkung

Standardisierter Ablauf:

Zuerst füllt der potenzielle Spender einen Fragebogen aus. Es folgt ein medizinischer Check durch einen Arzt mit Messung des Blutdrucks, der Körpertemperatur und des Hämoglobinwerts (das ist wichtig, um zu wissen, ob man über ausreichend Blut verfügt). Kommt man fürs Spenden infrage, geht es zur Blutabnahme, die ca. zehn Minuten dauert. Hinterher gibt es eine Stärkung und etwas zu trinken. Das Ganze nimmt ca. 45 Minuten in Anspruch.