WUB-Kletterzentrum
Lage: WUB-Areal, Matthias-Schmid-Straße 12, zwischen Viaduktbögen und Sill
Gesamtkletterwandfläche: rund 5.050 Quadratmeter (im Vergleich Kletterzentrum Tivoli: 1.250 Quadratmeter)
Kosten: rund 12 Mio. Euro (Stadt Innsbruck und Land Tirol jeweils 4,91 Mio. Euro, Bund 2,20 Mio. Euro; das im Jahr 2000 eröffnete Kletterzentrum Tivoli kostete 1,2 Mio. Euro)
Nutzer: Alpenverein Kletterzentrum Innsbruck, Bundes- und Landeskletterzentrum, Österreichischer Wettkletterverband (ÖWK)
Geplante Fertigstellung: Frühjahr 2017
Welche Aufgaben kommen als Aushängeschild der Kletterstadt Innsbruck auf dich zu? Jakob Schubert: Ich bin vom Tourismusverband Innsbruck gesponsert, werde beim Klettern das Innsbruck-Logo tragen und bei verschiedenen Terminen, wenn es mich braucht, zur Verfügung stehen.
Und wie profitierst du von der Partnerschaft? Ich erhalte finanzielle Unterstützung. Mit meinem Manager bin ich laufend auf der Suche nach Sponsoren, die zu mir passen. Deshalb bin ich froh, dass diese Zusammenarbeit nun entstanden ist. Ich denke, dass wir gut zusammenpassen, weil ich ein stolzer Innsbrucker bin, die Stadt sehr gerne mag, hier aufgewachsen bin und auch nicht vorhabe, in naher Zukunft die Stadt zu verlassen.
Motiviert es dich zusätzlich, dass Innsbruck an dich glaubt und sich mit dir präsentieren will? Ein weiterer Sponsor ist immer eine Motivation. Es ermöglicht mir, dass ich ein Profikletterer sein und vom Klettern leben kann. So kann ich mich voll auf die Sportart und das Training konzentrieren.
Zur Person
Jakob Schubert (26) ist Mitglied des Österreichischen Nationalkaders. 2016 erkletterte sich der Innsbrucker u. a. den Vizeweltmeistertitel im Lead in Paris und den zweiten Rang im Gesamtweltcup in Kranj, Slowenien. Er ist nicht nur im Sportklettern in den Disziplinen Bouldern und Lead erfolgreich, sondern auch am Fels.
Austragungsstätte der Kletter-WM 2018 ist u. a. das Kletterzentrum Innsbruck, das gerade am Entstehen ist. Verfolgst du den Bau? Ich war bei der Firstfeier dabei und gehe immer wieder daran vorbei. Ich freue mich darauf und kann die Eröffnung kaum erwarten. Es kann sein, dass das Nationalteam schon vor der offiziellen Eröffnung dort trainieren darf – je früher, desto besser. Die Trainingsbedingungen im Tivoli sind nicht mehr optimal.
Was ist das Besondere am neuen Zentrum? Wir werden eine vielfach größere Kletterfläche zur Verfügung haben – die Boulder- und Vorstiegsbereiche sind viel größer. Das Tivoli ist einfach zu klein, der Routenbau kann deshalb nicht so sein, wie es für Wettkämpfe erforderlich ist. Athleten des Nationalteams und Leistungssportlern sind im neuen Kletterzentrum bestimmte Bereich vorbehalten – das ist super. Und wir können Boulder- und Vorstiegsbereiche nur für uns reservieren, was speziell im Winter von Vorteil ist.
Noch eine Frage zur Aufnahme vom Klettern in das Programm der Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Wie siehst du das? Grundsätzlich stehe ich der Entscheidung sehr positiv gegenüber. Es ist der Traum eines jeden Sportlers, bei den Spielen dabei zu sein. Ich hoffe auch, dass sich die Olympia-Aufnahme auf die Fördermittel auswirkt und andere Nationen einen leichteren Zugang zum Klettersport erhalten. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass Verbände die Entsendungen der Athleten bezahlen. Athleten müssen oft selbst sehr viel Geld investieren, um an Wettkämpfen teilnehmen zu können. Das wird jetzt hoffentlich überall besser. Leider noch nicht ideal ist, dass wir eine Disziplin bei der Olympiade haben werden, die es bisher noch nicht gegeben hat (bei Olympia soll eine Kombination aus den Disziplinen Speed, Lead und Bouldern bewertet werden, Anm. d. Red.). Daher sind viele Fragen noch ungeklärt, zum Beispiel, wie man sich für die Olympiade qualifiziert. Natürlich wäre es allen lieber, wenn die drei Einzeldisziplinen auch separat bewertet werden würden. Aber ich hoffe, dass sich unsere Sportart bei den Olympischen Spielen in Tokio 2020 gut präsentieren kann, und dass dann vier Jahre später alle drei Disziplinen dabei sein werden.
Vielen Dank für das Gespräch.
IFSC Kletter-Weltmeisterschaft 2018 in Innsbruck:
Datum: 6. bis 16. September 2018
Veranstaltungsorte: Qualifikation – neues Kletterzentrum Innsbruck (Zuschauerkapazität 3.000 Personen), Halbfinale und Finale – Olympiaworld (Zuschauerkapazität 6.000 Personen)
Disziplinen: Vorstieg, Bouldern, Speedklettern, Paraclimbing
Veranstaltungsbudget: 2,36 Mio. Euro