er Musiker C (Casey Affleck) und seine Freundin M (Rooney Mara) leben in einem Bungalow in einer Vorstadt des amerikanischen Südens. Die Zuseher lernen C und M am Abend vor dem geplanten Umzug als Paar kennen, das eine Beziehung von (fast) wortloser, tief berührender Innigkeit lebt. Am nächsten Morgen stirbt C in einem Verkehrsunfall direkt vor dem Haus.
//Als Geist wiedergeboren, ist er dazu verdammt, die nächsten Jahrzehnte und Jahrhunderte des Hauses mitzuerleben, ohne Kontakt zu den im Haus Lebenden aufnehmen zu können. Unsichtbar und unhörbar muss er die tiefe Trauer seiner Freundin aushalten, seine tröstenden Berührungen bleiben unbemerkt. Später besiedeln Künstler das Haus, Will Oldham – besser bekannt als Bonnie „Prince“ Billy – darf hier mit einem geistreichen Monolog über die Vergänglichkeit die sonst vorherrschende Ruhe des Films durchbrechen. Lange nachdem das Haus bereits abgerissen ist, wird der Geist schließlich Zeuge der Verwandlung der Vorstadt in eine Sci-Fi-Megacity. Dieser bedrückenden Stimmung entfliehend begeht er Selbstmord, nur um in der Steppe und damit in der Vorgeschichte des Hauses wieder aufzuwachen. Der Zeitkreislauf beginnt von Neuem.
Kurios und von seltener Güte.
Regisseur David Lowery zeigt „A Ghost Story” in einem kinountypischen, quadratischen Filmformat, das an alte 16-mm-Filme erinnert.
Das bleibt nicht das einzige Gesetz des modernen Erzählkinos, das Lowery bricht: Seine Film-Einstellungen sind oft statisch, ohne Schnitt und von einer Länge, die Zuseher fast schon mit Gewalt aus den üblichen Sehgewohnheiten herausreißen. So etwas ist nur schwer auszuhalten, das Dranbleiben lohnt sich dennoch: Viele von Lowerys Bilder sind durchdesignt wie meditative Lichtinstallationen. Die Ruhe, die von der Kamera ausgeht, führt dazu, dass der Zuseher die Protagonisten in kurzer Zeit auf einer wesentlich tieferen Ebene versteht, als das die wenigen gesprochenen Worte eigentlich zulassen würden. Die Absicht des Films bleibt dabei nebulös.
//Will Lowery der Vergänglichkeit ein in sich absurdes Denkmal setzen? Die Liebe als einziges, andauerndes Gegenmittel gegen den Tod zeigen? Den ewigen Ablauf der Welt als destruktiv entlarven? Oder nur eine Geistergeschichte aus der Perspektive des Geistes zeigen? Die Lösung bleibt dem Zuseher überlassen, der nach 87 Minuten „A Ghost Story“, wenn vielleicht auch keine Antworten auf diese Fragen, dann doch ein cineast