er erste Mini erblickte 1959 als Austin Seven in Birmingham das Licht der Straßenwelt. Vom kultigen Briten wurden in 41 Jahren rund 5,4 Millionen Exemplare gebaut, bis schließlich Ende 2000 der letzte Ur-Mini das alte Morris-Werk Cowley in Oxford verließ. 2001 stellte der neue Markeninhaber BMW die Neuauflage des einstigen Exporthits aus England vor. Technisch auf den aktuellsten Stand hochgerüstet, orientierte sich die neue Mini-Generation optisch aber immer noch an seinen erfolgreichen Vorfahren. Bereits im Jahr 2011 konnte der zweimillionste Kleinwagen im nostalgischen Retro-Look gefeiert werden.
Hip und schick.
Mitte März rollte nun die aktuellste Generation des fröhlich gestylten Briten-Bayern an den Start. Auf den ersten Blick erkennbar ist, dass der 1.065 Kilogramm schwere Mini Cooper in puncto Design emotionaler und in Bezug auf Größe erwachsener geworden ist. Und zwar um knapp 10 Zentimeter in der Länge, 44 Millimeter in der Breite und sieben Millimeter Richtung Himmel.
//Außerdem wurde gegenüber seinem Vorgänger der Radstand um drei Zentimeter verlängert, das vor allem den Passagieren auf den hintern Plätzen entgegen kommt. Vorne sitzt es sich auf den optionalen Sportsitzen sehr bequem; die zweite Reihe ist auf längeren Distanzen eigentlich nur für Teenies geeignet. Gewachsen ist allerdings auch das Gepäckraumvolumen um 51 auf 211 Liter. Im Praxistest lässt sich ein (aufgestellter) Koffer für zwei, und eine vollgepackte Badetasche für den Kurzurlaub hinter der Mini-Luke bequem verstauen.
//Zum heißblütigen Mini-Auftritt zählen auch neu gestaltete Scheinwerfer, ein serienmäßiges Tagfahrlicht, ein vergrößerter Kühlergrill und Heckleuchten mit breiterer Chromumrandung. Darüber hinaus wurden dem volcanic-orange lackierten Cooper zwei schwarzen Streifen auf der Motorhaube verpasst, wodurch die kleine Schräghecklimousine schon im Stand Rallye-Feeling pur vermittelt.
Es werde LED.
Der sportliche Eindruck setzt sich auch im Innenraum des 3,82 langen Mini Cooper fort. Das Premium-Ambiente lässt dennoch genügend Raum für Spielereien übrig. Beispielsweise präsentiert sich das große Multifunktionsdisplay in der Mitte des Armaturenbretts als gagreicher Eyecachter, der von einem farbenreichen LED-Ring umrandet wird. So wird das Starten des Triebwerks, die Veränderung der Radio-Lautstärke oder die Regulierung der Klimaanlage mit diversen Farben quittiert. Angenehm: Das Illuminations-Programm lässt sich bei Bedarf auch deinstallieren.
//Weiters neu: Der Tacho und der kleine Drehzahlmesser sind jetzt nicht mehr in der Mitte des Armaturenbretts, sonder hinter dem Steuer positioniert. Und auch der flache Starter-Schlüssel muss jetzt nicht mehr in einen Schlitz eingeschoben werden: Gestartet wird ab sofort mittels roter Start-Stopp-Taste, die hinter dem Sechs-Gang-Schalter platziert wurde.
Auch auf die Kippschalter für das Öffnen der Fahrer- und Beifahrer-Türscheiben hat man jetzt verzichtet. Diese lassen sich nun mittels Tastendruck in den Türen öffnen.
Der richtige Dreh.
Der neue Mini der Baureihe F56 ist erstmals auf einer BMW-Plattform unterwegs und fährt jetzt mit einem völlig neu entwickelten 1,6-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor mit 136 PS vor, der in sensationellen 7,9 Sekunden die 100er Marke erreicht und seinen Vortrieb erst bei 210 km/h beendet. Mit einem Drehring am Fuß des Schaltknüppels werden drei unterschiedliche Fahrmodi – Green, Mid und Sport – aktiviert. Der grüne Bereich unterstützt einen verbrauchsmindernden Fahrstil, der gleichzeitig zusätzliche Kilometer „sammelt“. Jede Menge guter Laune versprüht die Einstellung „MID-Mode“, die den typischen Mini-Fahrspaß ausmacht und sich für die Stadt und auf Überlandstrecken empfiehlt.
//In der Sport-Einstellung mit härterer Lenkung, strafferem Fahrwerk und kraftvoll zupackenden Bremsen mutiert der Fronttriebler jedoch zum brodelnden Vulkan auf vier Rädern, der zackig um die Kurven feuert und ungefiltert über Bodenwellen und Schlaglöcher donnert. Da der Turbo schon im Drehzahlkeller ein ordentliches Drehmoment bereit stellt, lässt es sich mit dem neuen Mini Cooper sogar ganz bequem cruisen. Bei einem Kurztrip an den Gardasee überzeugte die dreitürige Limousine im „Green“-Modus vor allem durch sparsame Verbrauchswerte (6,2 Liter/100 km) und einem – für manche vielleicht zu – leise arbeitenden Turbo-Aggregat. Überraschend geschmeidig präsentierte sich dabei die Federung bei höherem Reisetempo, wodurch ein entspanntes Ankommen am Reiseziel gewährleistet wurde.
//Die Neuauflage des britisch-bayrische Spaßgefährts kostet inklusive Austrian Chili Paket, 17-Zoll-Leichtmetallrädern, JWC-Lederlenkrad, Professional-Navi usw. 28.153 Euro. Der Einstieg in die neue Mini-Welt wird allerdings schon ab 17.940 Euro ermöglicht.
mini cooper.
Motor: Dreizylinder-Turbo-Benziner
Hubraum: 1.499 ccm
Getriebe: 6-Gang-Schaltung
Leistung: 100 KW / 136 PS, 220 Nm
0–100 km/h: 7,9 sec
Spitze: 210 km/h
Verbrauch kombiniert (Werk): 4,6 Liter
Testverbrauch: 7,5 Liter
CO2-Emissionen: 107 g/km
Maße (L/B/H): 3.821 / 1.727/1.414 mm
Gewicht: 1.085 kg
Preis ab: 17.940 Euro
Preis Testwagen: 28.153 Euro