atsby (Timothée Chalamet), ein junger New Yorker aus bestem Hause, plant mit seiner College-Liebschaft Ashleigh (Elle Fanning) einen Kurztrip nach New York. Dort soll Ashleigh den berühmten Regisseur Roland Pollard (Liev Schreiber) für die College-Zeitung interviewen. Die verbleibende Zeit ist dem Sightseeing gewidmet: Gatsby will Ashleigh sein Upperclass-New-York ans Herz legen und plant Klassiker wie die Bemelmans Bar und eine Kutschfahrt durch den Central Park.
//Daraus wird nichts: Ashleigh wird von Pollard nach dem Interview zu einer Privatvorführung seines neuesten Films eingeladen. Damit beginnt für sie ein zunehmend aus dem Ruder laufender Nachmittag mit Drehbuchautor Ted Davidoff (Jude Law), dem Filmstar Francisco Vega (Diego Luna) und dem von Depressionen und Schaffenskrisen geplagten Regisseur. Seiner Sightseeing-Pläne verlustig gegangen, lässt sich Gatsby währenddessen planlos durch die regnerischen Straßen New Yorks treiben. Dabei trifft er unter anderem auf seine Mutter (Cherry Jones), die mit einem unerwarteten Geständnis Gatsbys Leben in eine neue Richtung dirigiert.
A Rainy Day in New York, Woody Allen, USA 2019, 92 min., Mit: Timothée Chalamet, Elle Fanning, Selena Gomez, Jude Law, Diego Luna, Liev Schreiber
Bühnenreif.
Einmal mehr gelingt Woody Allen mit „A Rainy Day in New York“ eine Liebeserklärung an das „alte New York“, in dem wenig schmutzig, aber vieles stilvoll, melancholisch und mehr als ein bisschen neurotisch ist. Und obwohl Allens neuester Film nicht weniger als allerfeinste Handarbeit ist und sich genießen lässt wie eine teure Bonbonniere, spart der Altmeister des Films bei allem bewussten Kitsch nicht mit bösen Seitenhieben: Auf alternde Männer, die jenseits der Peinlichkeitsgrenze bei jungen Frauen allzu gern Naivität mit Charme verwechseln. Auf die amerikanische Upperclass mit ihren enervierenden Riten und Abgrenzungsritualen.
//Und auf die Presse, mit der Allen nicht nur ein Hühnchen zu rupfen hat. Bei „A Rainy Day in New York“ stimmt alles, von der wunderbaren Bildgestaltung durch Kameramann Victorio Storaro („Apocalypse Now“, „Der letzte Kaiser“) angefangen bis hin zum eleganten, bühnenreifen Schauspiel. I love New York!