en Namen Miles Davis kennt wohl jeder, der schon einmal „Jazz“ bei Google eingegeben hat, sich durch Papas Schallplattensammlung wühlte oder in den Linernotes großer House- und Hip-Hop-Produktionen nach den Inspirationsquellen suchte.
Teils unheimliche Präsenz.
Welche enorme Bedeutung dieser Musiker für den Jazz und dessen Durchdringung der Populärkultur wirklich hatte, zeigt die Filmdokumentation „Miles Davis: Birth of the Cool“. Ausgehend von rarem Filmmaterial und Fotos von teils unheimlicher Präsenz folgt Regisseur Stanley Nelson dem Leben von Miles Davis von 1926 bis zu seinem Tod 1991. Die Stationen dieser dokumentarischen Reise: Seine Jugend im rassistischen Süden der USA, sein Ausbruch nach New York, seine Reisen nach Paris, sein kometenhafter Aufstieg und ebenso schneller Drogenabsturz, seine wichtigsten, längst ikonischen Plattenaufnahmen, vor allem aber sein lebenslanger Kampf gegen den kreativen Stillstand.
Miles Davis:
Birth of the Cool
Dokumentation
USA 2019, 115 Min.
Regie: Stanley Nelson
Mit: Miles Davis, Ron Carter, Jimmy Cobb, Betty Davis, Flea, Quincy Jones, Carlos Santana
Coolness war für Miles Davis dabei nicht nur ein Wort oder eine Stilbeschreibung, es war eine Lebenseinstellung. Er war wirklich cool, nach außen durch das Fahren schneller Lamborghinis oder Ferraris und durch seinen unvergleichlichen Modestil, der sein Epizentrum in seiner unglaublichen Sonnenbrillenauswahl fand. Nach Innen war er „cool“ durch seine musischen Liasonen mit außergewöhnlichen Frauen und als getriebener Genius, dem es in der Unbeirrbarkeit und im permanenten Suchen und Finden neuer Sounds gelang, Meisterwerke des Jazz zu schaffen. Das Publikum begibt sich so mit „Miles Davis: Birth of the Cool“ auf eine 115 Minuten dauernde wilde Reise in die Gefilde des Jazz mit oft hypnotischer Präsenz.
//Wer danach keine Lust verspürt, Alben wie „Kind of Blue“, „Ascenseur Pour L’Echafaud“ oder „Bitches Brew“ zu erstehen, ist bei Krone Hit Radio wohl ohnehin besser aufgehoben.