Wir empfehlen
JÄNNER 2019

Kino

Horror am Laufsteg

Ian Bonhôtes Dokumentation „Alexander McQueen“ folgt dem Leben eines unscheinbaren Jungen aus dem Londoner East End, der zu dem wohl stilprägendsten Modeschöpfer des neuen Jahrtausends wurde.

Fotos: Thimfilm (2)
M

ir war egal, was andere von mir dachten, und mir war egal, was ich selbst von mir dachte, ich lotete also meine dunkle Seite aus und brachte das ganze Grauen aus meiner Seele auf den Laufsteg!“ Nicht von ungefähr nutzt Werbefilmer Ian Bonhôte dieses Zitat Alexander McQueens, um seine gleichnamige Dokumentation über den englischen Ausnahme-Modedesigner einzuleiten.

Weltbekannt mit 27.

Lee „Alexander“ McQueen kam aus einer englischen Arbeiterfamilie und war vom strengen Vater eigentlich dazu auserkoren, Mechaniker zu werden. Dass er stattdessen bereits mit 27 nicht nur Chefdesigner von Givenchy, sondern auch mit dem eigenen Modelabel weltberühmt war, hatte mit Glück, vor allem aber mit McQueens Ausnahmetalent zu tun. Dieses nährte sich aus seiner traumatischen Vergangenheit: In melancholischen und dunklen Mode-Visionen verarbeitete McQueen schmerzliche Kindheitserfahrungen. Seine Kollektionen trugen Namen wie „The Highland Rape“ oder „Voss“ und wurden mit zunehmend überbordendem Aufwand auf außergewöhnlich designten Catwalks präsentiert.

Alexander McQueen, Dokumentation. GB 2018.110 Minuten. Regie: Ian Bonhôte, Peter Ettedgui Mit: Bernard Arnault, Joseph Bennett