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JÄNNER 2019

Musik

Ein Packl Livemusik, bitte

Hammer Sound, geile Inszenierung: Der Innsbrucker Verein TonTrafik weiß, was Musikvideos liefern müssen. Und ihnen schwebt noch mehr vor.

Fotos: Franz Oss
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ittle Element mit Band und melancholisch-verträumten Sommer-Vibes auf der Dachterrasse der Bäckerei, gefolgt vom brachialen Overall-Duo Hhanoi im Treibhaus. Darf’s noch mehr sein? Die Gewinner des Upload-Bandwettbewerbs Another Vision, eine mitreißende Baiba Dēķena im botanischen Garten und das Herbert Pixner Projekt im gewaltigen Sonnenuntergangspanorama am Jaufenpass. 

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Oder Jo Stöckholzer, den darf man sich auch nicht entgehen lassen, in einem raffinierten Oneshot-Video, das mit nur einem Song gleich drei Räume und zwei Stockwerke der Jungen Talstation bespielt. Genau genommen sollten Musikfans in den Genuss all dieser Musikvideoperlen kommen. Sound und Inszenierung sind nämlich verdammt gut. Bedankt euch bei der TonTrafik. Wer sind diese Teufelskerle?

 

Ein Packl Livemusik, bitte

PROFESSIONELL. Das Mixing und Mastering der Videos passiert im TonTrafik-Studio.

Ein Packl Livemusik, bitte

Tausche Video gegen Liveauftritt.

Hinter dem Verein TonTrafik stecken Aaron Zangerl, Clemens Coreth und Alexander Figl, gegründet wurde er bereits im August 2017. Richtig aktiv wurden sie im März vergangenen Jahres, als sie obengenannte Bands zu Livesessions einluden, die sie filmten und in knackige Videos verwandelten. 

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Ihr Konzept erinnert an die Plattform Tummelplatz, die ab 2015 lokale und internationale Musiktalente vorstellte. Diese Plattform gibt es zwar leider nicht mehr, doch die TonTrafik kooperiert nach wie vor mit den Initiatoren. Ein paar Unterschiede gibt es dann aber doch: „Wir wollen einen Austausch zwischen der TonTrafik und den Künstlerinnen und Künstlern“, sagen Alexander Figl und Aaron Zangerl. Sie organisieren die Locations, planen die Video- bzw. Audioaufnahme und produzieren Clips fürs Internet. Im Gegenzug stehen die Bands für Konzertauftritte mit freiwilligen Spenden zur Verfügung, die der Verein zwecks Aufwandsentschädigung behalten darf. Eine Gage müssen die Lokalbetreiber nicht bezahlen – so entsteht eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. 

 

Vom Herbert Pixner Projekt im Sonnenuntergang bis zu Jo Stöckholzer im raffinierten Oneshot-Video

Große Nachfrage, hoher Aufwand.

Genremäßig hat der Verein keine Präferenzen: „Wir nehmen alles, was uns gefällt. Hauptsache die Bands sind gut eingespielt.“ Die Nachfrage ist groß, der Aufwand aber auch. Um die Zeit für möglichst hochwertige Aufnahmen zu verwenden, will sich die TonTrafik noch genauer überlegen, wer zum Zug kommt oder nicht. Denn Arbeit haben die ehrenamtlichen Vereinsgründer genug. Für Aufnahmen, Mixing und Mastering ist hauptsächlich Clemens im eigenen Hattinger Studio verantwortlich: „Ich mache das als Hobby, seit ich 14 bin“, erzählt er. Aaron übernimmt Kamera und Bildbearbeitung, konzipiert kurzweilige Werbeclips und betreut die sozialen Medien, während Alex den organisatorischen Part überhat. 

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Hinter der Kamera sind außer dem Kernteam manchmal auch andere Namen dabei: Jakob Schrettl, Daniel Außerdorfer, Manuel Zoller und Matthias Langer, „lauter filmaffine, engagierte und coole Kameraleute“, lobt das Trio. Was sie trotz kompetenter Belegschaft nicht umsetzen können, bringen sie sich einfach in Eigenregie bei. Und was wollen sie noch?

 

Alle Infos zur TonTrafik gibt’s auf
den gleichnamigen Seiten und Kanälen
auf Facebook, Instagram und YouTube. 

www.tontrafik.com