enn die Innsbrucker Stadtregierung zur traditionellen Pressekonferenz vor der Sommerpause zusammenkommt, hat dieses Bild ein bisschen etwas von einem letzten Schultag, abgesehen davon, dass sich die Beteiligten hier ihr Zeugnis selbst ausstellen. Da schwätzen und lachen zwei Regierungsmitglieder, während ein anderes gerade über die Errungenschaften in seinem Zuständigkeitsbereich spricht. Zwischendrin wird ein mehr oder weniger unauffälliger Blick auf das Handy oder die Uhr gewagt. Andere wiederum können gar das Pausenklingeln nicht mehr abwarten und genehmigen sich zwischendrin ein Schälchen Obstsalat.
//Bereits 2016, zur Halbzeit, hatte die Stadtregierung Bilanz über ihre gemeinsame Arbeit gezogen. Das 2012 vereinbarte Koalitionsabkommen umfasst über 220 Punkte. Mit Stand Juli 2017 sind so gut wie alle Punkte abgehakt. Hervorgehoben wurden zum Beispiel das Haus der Musik, die neue Patscherkofelbahn – ein Projekt, das übrigens nicht geplant war und nicht im Arbeitsabkommen steht –, die Parkraumbewirtschaftung, die neue „Mülllösung“, der Ausbau von Kinderbetreuung und Pflegeheimen und das 2017 beschlossene Investitionsvolumen von 125 Millionen Euro.
Was es im Herbst noch zu tun gibt.
Das Thema Wohnen wird die Politik in Innsbruck nicht nur nach der Sommerpause beschäftigen. Neben Bauprojekten am Campagne-Areal und in der Reichenau neben der St.-Paulus-Kirche oder der Modernisierung der Südtiroler Siedlung im Pradler Saggen, die alle auf Schiene sind bzw. gebracht werden sollen, werden auch leerstehende Wohnungen mobilisiert. Der zuständige Stadtrat Andreas Wanker hat darüber mit 6020 bereits im Mai 2017 gesprochen. Derweil wurde eine Arbeitsgruppe installiert, einen konkreten Zeit- oder Umsetzungsplan gibt es noch nicht.
//Beschäftigen wird die Innsbrucker Stadtregierung auch Olympia 2026. Am 15. Oktober 2017 wird nicht nur auf Bundesebene gewählt, ein Kreuzerl gilt es in Tirol auch in Sachen Olympiabewerbung zu machen. In Innsbruck wird dann im April 2018 gewählt. Von Wahlkampfstimmung will derweil offiziell niemand etwas wissen und gearbeitet soll bis zuletzt werden. Aber, wie man aus eigener Erfahrung weiß: Gute Vorsätze sind am Ende des Schuljahres schnell gefasst. Und im Herbst oft genauso schnell wieder vergessen.