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AUGUST 2017

Auf dem Eisenweg

Rund um Innsbruck gibt es eine Reihe von Klettersteigen, die es zu erkunden gilt. 6020 hat drei Tipps für jeden Geschmack.

Foto: Innsbruck/Roger Rovira, TVB Innsbruck/Christian Vorhofer (3), TVB Stubai Tirol (3), Tourismusverband Wipptal (2)

Mit Stadtblick

Schwierigkeit: 

A – B, C-Stellen im zweiten Abschnitt

 

 

Hoch über den Dächern der Stadt verläuft der lange, aber wenig schwierige Innsbrucker Klettersteig. Der Einstieg befindet sich nur einige Meter westlich der Hafelekar-Bergstation. Über Seegrubenspitze, Kaminspitzen und Kemacher gelangt man bei herrlichem Ausblick über Innsbruck und die umgebende Bergwelt zum Langen Sattel und von dort aus per Wanderweg zurück zur Seegrube (erster Abschnitt, Gehzeit ca. vier Stunden). Wer am Langen Sattel noch Kraft für mehr hat, kann über die Sattelspitzen zur bizarren Felsformation der Frau Hitt weiterklettern und über den Schmidhubersteig zur Seegrube absteigen (zweiter Abschnitt, Gehzeit ca. drei Stunden)

Besonderheit: 

Der Innsbrucker Klettersteig überzeugt mit seinem unvergleichlichen Panorama und mit der direkten Nähe zur Stadt – und ist auch dementsprechend beliebt. Wer Gedränge aus dem Weg gehen will, sollte das Wochenende meiden. Die Nordkettenbahnen bieten übrigens ein Klettersteigticket (Innsbruck–Hafelekar & Seegrube–Innsbruck) an.

 

 

DIE VORTEILE: leicht erreichbar, toller Ausblick

Die Herausforderung

Schwierigkeit: 

C und stellenweise D

 

 

Nicht weit von Innsbruck entfernt und per Bus (Linie 590) aus der Stadt gut zu erreichen ist Neustift im Stubaital, wo im Ortsteil Neder das Pinnistal abzweigt. Durch dieses Seitental gelangt man in etwa dreieinhalb Stunden zur am Fuße des Habichts gelegenen Innsbrucker Hütte. Von hier aus führt ein schmaler Steig über den Falkenstein zum Felsaufbau der Ilmspitze und zum Einstieg des Ilmspitz-Klettersteiges, der sich an der Südwestkante der markanten Kalkformation schwindelerregend emporschlängelt. 

Besonderheit: 

Mental und physisch gleichermaßen herausfordernde Abschnitte sind beispielsweise der luftige Spreizschritt, der Klemmblock-Kamin und nicht zuletzt der ausgesetzte Ausstiegsgrat. Die reine Kletterzeit beträgt drei bis vier Stunden. Es empfiehlt sich, eine Übernachtung auf der Innsbrucker Hütte einzuplanen. Klettersteigerfahrung und Schwindelfreiheit sind unbedingt mitzubringen.

 

 

EINE HERAUSFORDERUNG, trotzdem empfehlenswert

Der Neue

Schwierigkeit: 

B–C Einstieg je nach Auswahl A–E

 

 

Etwas weiter von der Landeshauptstadt entfernt, aber dennoch per S-Bahn und Postbus in 40 Minuten erreichbar ist der kleine Ort Gschnitz, an dessen Eingang das bekannte Wallfahrtskirchlein St. Magdalena samt angeschlossener Einkehrmöglichkeit idyllisch auf einem Felsvorsprung hoch über dem Tal thront. Seit Juli dieses Jahres führt neben dem Wanderweg nun auch ein kurzer, knackiger Klettersteig hinauf auf das kleine Plateau. 

Besonderheit: 

Es werden verschiedene Einstiegsvarianten (Schwierigkeiten A bis E) geboten, die alle in die eigentliche Route münden (Gesamtgehzeit inklusive Zustieg ca. eineinhalb Stunden). Unterwegs gibt es mehrere Aussichtsstationen und Rastplätze. Der Klettersteig eignet sich auch für Familien mit sportlichen Kindern ab zwölf Jahren.

 

 

VARIABEL und auch für Familien geeignet

Was ist ein Klettersteig?

Klettersteige sind mit Stahlseilen, Leitern, Klammern und Eisenstiften gesicherte Routenim Fels (daher die auch im Englischen gebräuchliche italienische Bezeichnung Via Ferrata, also Eisenweg).

 

Die künstlich eingebrachten Wegelemente dienen zur leichteren Fortbewegung, die Stahlseile werden zur Sicherung benutzt, indem man sich mit einem Klettersteigset (einer Kombination aus zwei Kurzseilen und zwei Karabinern) und einem Klettergurt ins Seil einhängt. 

 

Die Schwierigkeit eines Klettersteiges bzw. einzelner Passagen wird üblicherweise anhand einer fünfstufigenSkala (A = wenig schwierig bis E = extrem schwierig) bewertet.

Buchtipp zum Thema:

Günter Durner, Werner Gürtler: „Sportklettern Innsbruck und seine Feriendörfer“, AM-Berg Verlag