iken ist das Skifahren des Sommers. Daher soll die Hauptstadt der Alpen künftig verstärkt die Mountainbike City in den Alpen werden.“ Mit diesem Statement ließ die neue Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Innsbruck und seiner Feriendörfer, Karin Seiler-Lall, im März aufhorchen. Künftig werde die Landeshauptstadt in der Sommersaison, neben Wandern und Klettern, auf das Thema Mountainbike setzen. In der heimischen Bike-Szene sorgt der Vorstoß für Verwunderung bis hin zu verhaltener Vorfreude. Denn schon allzu oft wurden den Mountainbikern in Innsbruck legale Trails und Strecken versprochen. Zuletzt im Vorjahr, wie 6020 ausführlich berichtete.
Stadt, TVB und Bergbahnen arbeiten zusammen.
Doch was hat sich mittlerweile geändert? „Wir haben alle Entscheidungsträger an einen Tisch gebracht und arbeiten fortan mit vereinten Kräften am Aufbau der Mountainbike City“, erklärt dazu Seiler-Lall. Konkret heißt das, der Tourismusverband (TVB), die Stadt, Bergbahnen und lokale Szene ziehen an einem Strang. Wenngleich es um verschiedene Projekte geht, die künftig unter dem Dach der Mountainbike City Platz finden sollen. Herzstück des Konzepts ist die Muttereralm, wo der TVB als Mehrheitseigentümer mitspricht. Der familienfreundliche Muttereralmpark wird im Sommer als Erlebnisberg um die Facette Mountainbiken erweitert. Dabei wird die Zielgruppe Familie neben dem sportlichen Erholungssuchenden im Mittelpunkt stehen. Das Streckennetz soll noch bis zum Sommer auf die Götzener Seite des Berges erweitert werden, so Muttereralmbahn-Geschäftsführer Werner Millinger:„Damit kann die moderne Umlaufbahn in Götzens, die bislang außerhalb der Wintersaison stillstand, künftig ganzjährig genutzt werden.“
„Wir arbeiten mit vereinten Kräften am aufbau der Mountainbike City.“
Karin Seiler-Lall
Testimonials.
Um dieses neue Image zu transportieren, setzt der TVB auf Testimonials. So wird der Trial-Star Tom Öhler, der seit Jahren in Innsbruck lebt und trainiert, den urbanen Part in dieser Imagekampagne übernehmen. Trial ist eine Spielart des Mountainbikens, bei der die Fahrer einen Hindernisparcours überwinden müssen und dabei keinen Fuß absetzen dürfen. Öhler nutzt die Stadt als Trainingsplatz für seine Street-Trial-Kunststücke. So kann man ihn immer wieder am Landhausplatz antreffen, wo er bisweilen mit Szenestars wie Fabio Wibmer trainiert. Als ehemaliger Welt- und Europameister kann Öhler unter anderem auf einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde für den „Highest Wallclimb on a Bicyle“ verweisen. Dafür sprang er mit seinem Trial-Bike eine 2,89 Meter hohe Mauer hinauf.
//Der alpine Counterpart – analog zum Slogan „urban alpine playground“ – ist der Downhiller André Vögele, der heuer mit der Teilnahme an den europäischen Bewerben seine erste Weltcup-Saison bestreitet.
Der Höttinger trainiert seit Jahren im Spannungsfeld zwischen Wanderern und Mountainbikern. Vom Engagement der Stadt und seinem Beitrag dazu als Testimonial erhofft er sich eine Verbesserung für alle Seiten, „wenn für die Bike-Szene in Innsbruck nun Möglichkeiten geschaffen werden, um ihren Sport auszuüben, ohne dabei auf Wanderwege ausweichen zu müssen.“ Zu den männlichen Botschaftern fehlen noch die weiblichen. Mit diesen liefen aber bereits Gespräche, heißt es seitens des TVB.
Trails auf der Nordkette.
Auch auf der Nordseite der Stadt wird sich einiges tun, das bereits im Vorjahr angekündigt wurde. So soll ein Trail auf der Arzler Alm noch heuer realisiert werden, wann ist allerdings offen. Der bestehende und von den spektakulären Rennen bekannte Nordkette Singletrail wird bestehen bleiben und als Verlängerung ins Stadtzentrum soll der Hungerburg Trail neu trassiert werden. Der Nordkette Singletrail ist Innsbrucks bislang einzige Bike-Sehenswürdigkeit und daher planen die Nordkettenbahnen, sein berüchtigtes Image als „schwerster Trail Europas“ zu pflegen.
Zwar lockt er keine Massen an Bikern an. Das soll er aber auch nicht, er bleibt ein Unikum, das Einheimische wie Touristen als Spektakel begeistert.
Innsbruck Downhill Cup.
Nachdem sich die Firma Trailsolutions heuer aus dem Geschäft zurückgezogen hatte, kam Innsbruck und den Nordkettenbahnen der Veranstalter des Nordkette Quartetts und des Nordkette Downhill Pro abhanden. Diese Lücke soll nun der „Innsbruck Downhill Cup“ (IDC) füllen. Dafür werden erstmals Nordkettenbahnen und Muttereralm zusammenarbeiten. Am 1. und 2. Juli 2016 findet die erste Runde des Cups auf dem Nordkette Singletrail statt. Wobei nicht der gesamte Trail bewältigt werden muss, sondern der Start auf Höhe der sogenannten Fleischbank erfolgt.
//Das Rennen ist ein offener Bewerb, bei dem auch Hobby-Fahrer ohne Lizenz teilnehmen können. Runde zwei des IDC findet am 15. sowie 16. Juli 2016 auf der Muttereralm statt. Der Gesamtsieger wird aus diesen beiden Rennen ermittelt.
Nähere Infos zur Anmeldung gibt es bereits beim Renn-Veranstalter Mountainbike Movement unter [email protected].