Ver-ortete Geschichte(n). Eines der heurigen Projekte der stadt_potenziale startet am 28. Mai in der Grassmayrstrafle 23.
leich mehrere der 13 Projekte, die ausgewählt und mit insgesamt 100.000 Euro gefördert werden, beschäftigen sich mit dem Spannungsfeld zwischen Gegenwart und Vergangenheit, zwischen Erinnern und Vergessen. Mit einer Plakat-Text-Installation wirft etwa das Projekt „Pampa Pampa“ subjektive Blitzlichter auf das Heute und Gestern des Stadtteils Höttinger Au. „Forget Forgot Forgotten“ widmet sich dem Vergessen und der Demenz und arbeitet im praktischen Teil des Projekts mit Betroffenen, Angehörigen und Experten.
//Das Projekt „Übergangsorte“ hingegen beleuchtet Betriebe in Innsbruck, die gerade ihren Betrieb einstellen oder sich in einer Übergangsphase befinden. Der Geschichte Innsbrucks – jenseits der konventionellen Historie über die Stadt –
will „ZeitZeigerInnen“ über subjektive Erzählungen in Form eines Doku-Films neu schreiben. Mit Migranten setzt sich die audiovisuelle Plattform von „cine migrante Innsbruck“ auseinander, die Projekte „Ungehörte Stimmen“ und „Flüchtlinge erzählen...“ geben Bettlern und Flüchtlingen in der Stadt eine Stimme.
Interdisziplinär und mobil.
Ebenfalls unter den Siegern der „stadt_potenziale 2015“: Das Projekt „ipsum meets ibus“, das mit Hilfe von Fotos die Lebensrealitäten von Sexarbeiterinnen in Innsbruck sichtbar machen will. Die Gruppe „Ver-ortete Geschichte(n)“ spürt Geschichten in der ganzen Stadt auf und erzählt sie auf Tafeln vor Ort.
//„Input / Output Wilten“ dürfte vielen in Form der Event-Location Motel
am Südring schon ein Begriff sein. Das interdisziplinäre Projekt dient weiterhin als Plattform für Kulturschaffende und versucht Brachliegendes zu beleben. Nicht kommerzielle, meist mehrtägige Kunst- und Kulturfestivals stehen am Programm von „Ladyfest“. Organisiert von Frauen und Transgender, soll so queer-feministische Politik in die Praxis übersetzt werden.
//Das Wasser des Inns als ganz besonderes Souvenir hat „Die Erinnerungsmanufaktur“ in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gestellt, Touristen wie Einheimische sollen sich am „Eau de INN“ erfreuen. Und am Schluss noch ganz etwas anderes: Hinter „Herbert mit Haube“ versteckt sich ein Pop-up-Restaurant, das Begegnung über den kleinsten gemeinsamen Nenner Essen schaffen will. Die geförderten Projekte, wie die Initiative selbst, zeigen einmal mehr: Innsbruck hat Potenzial.