erfekt gestylt öffnet Gina die Tür zu ihrem kleinen Reich. „Vor jedem Auftritt bzw. immer dann, wenn ich als Gina auftrete, lasse ich mich von einer Visagistin schminken. Ich bin eine Perfektionistin“, erklärt die 30-Jährige lachend.
//Am Spiegel hängt ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift „Mein Herz pumpt Schlager“, über der Stuhllehne hängt eine silber-rosafarbene Tasche mit demselben Spruch. „Das ist mein markenrechtlich geschützter Slogan – der trifft es genau“, erklärt Gina und bietet uns Kaffee und Chai Latte an. „Bald wird das auch ein Song von mir werden.“
Die Begeisterung für Schlager.
Berufswünsche gibt es viele. Der Berufswunsch „Schlagerstar“ ist ein eher seltener. „Ich bin in einer musikalischen Familie mit viel volkstümlicher Musik aufgewachsen. Meine Mama jodelt, mein Papa spielt ‚Ziachorgel’ und ich singe, seit ich klein bin. Es war für mich immer das Größte, mit meinen Eltern auf die Thaurer Alm zu wandern und dort Musik zu machen“, erklärt Gina mit strahlenden Augen. Die Entscheidung fürs Genre Schlager war keine bewusste, es hat sich so ergeben.
„Schlager ist eine Lebenseinstellung. Ich liebe Schlagermusik, dazu lässt sich so gut feiern.“ Seit einem Kellnerjob vor einigen Jahren in der „HA-LY Coffee Bar“ in Innsbruck hört sie ab und zu auch Heavy Metal und Rockmusik. „Ich war in der ersten Reihe bei einem AC/DC-Konzert.“
Keine zweite Helene Fischer.
Begonnen hat die Karriere von Gina vor zwei Jahren, unterstützt wird sie seit ihren Anfängen von den mit ihr befreundeten Volksmusikstars „Die jungen Zillertaler“. Mit Bandleader Markus Unterladstätter ist sie seit kurzem liiert. „Wir kennen uns schon lange, aber plötzlich haben wir mehr ineinander gesehen“, erzählt die Thaurerin. Ihre Gesangsausbildung absolviert sie derzeit beim Tiroler Musicalpionier Marc Hess.
//Um bei ihrem großen Arbeits-pensum den Spaß nicht zu verlieren, nimmt sie einmal im Monat Mentalcoaching-Stunden. „Da geht’s zum Beispiel um Versagensängste auf der Bühne.“ Eine Plattenfirma hat Gina nicht, einen Manager nicht mehr. „Ich glaube, das ergibt sich. Ich konzentriere mich jetzt erst mal darauf, im Juni mein Album fertigzustellen.“ Ihre Träume? Einmal im „Musikantenstadl“ oder im „ZDF-Fernsehgarten“ aufzutreten.
Abseits der Bühne.
Schlagermusik macht Spaß, hinter der Bühne hat Gina die Szene aber immer wieder weniger spaßig erlebt. „Meistens geht’s dann doch nur ums Geschäft und die Frage, was lässt sich verkaufen? Das war für mich, als jemand, der einfach nur Freude an der Musik hat, doch ein wenig ernüchternd.“
//Das Umfeld reagiert überwiegend positiv auf ihre Schlagerkarriere und ihre regelmäßigen Auftritte im deutschsprachigen Raum. „Ab und zu gibt’s schon ein wenig Neid. Daher bitte ich meine Mama bei Konzerten immer, nicht gar so auszuflippen vor Begeisterung.“ Probleme mit Fans hatte sie bisher noch nicht. „Ich fahre ja auch nirgends allein hin, sondern habe immer einen Techniker mit.“
//Aufbruchstimmung in der Wohnung mit dem tollen Blick auf Innsbruck: Gina hat noch einen Auftritt in einem Skigebiet. Routiniert frischt sie noch einmal ihr Make-up auf, zieht sich blitzschnell um. Vor der Tür fragt sie uns noch nach unserer Meinung zum silber-schwarzen Outfit und saust fröhlich winkend davon.
Am 6. April tritt Gina neben den Jungen Zillertalern beim „Pitztaler Schneefest“ auf.