uf der ganzen Welt zuhause sein: Nach dieser Idee ist die Online-Plattform Airbnb konzipiert. Das dazugehörige Unternehmen wurde 2008 in Silicon Valley gegründet. Private Vermieter stellen auf der Plattform ihre Unterkunft vor, Gäste können online buchen. Die gesamte Abwicklung läuft über Airbnb. Die Gäste zahlen per Kreditkarte an das Unternehmen, dem Gastgeber wird der Betrag erst 24 Stunden nach der Abreise seiner Gäste überwiesen.
//Die Angebote reichen von kleinen Zimmern in WGs über gesamte Wohnungen oder Häuser bis hin zu ausgefalleneren Alternativen wie Baumhäuser oder Hausboote. Zu finden gibt es Unterkünfte in 192 Ländern und über 260.000 Städten. Eine davon ist Innsbruck. 311 private Vermieter bieten hier derzeit ihre Unterkunft an. Zwei von ihnen haben unsere Buchungsanfrage beantwortet und ihre Erfahrungen mit uns geteilt.
Anna
vermietet ihre gesamte Wohnung. Für 95 Euro pro Nacht ist die 100 m2 große Wohnung in Wilten zu haben.
6020:
Vermietest du deine Wohnung nur, wenn du nicht in der Stadt bist?
Anna: Ja, ausschließlich. Ich bin berufsbedingt viel in Deutschland. Oft über Wochen. In dieser Zeit vermiete ich die Wohnung. Der Typ „Schlaf auf meiner Couch und wir treffen uns morgens im Bad“ bin ich definitiv nicht. Eine Freundin wickelt die Schlüsselübergabe für mich ab.
Was waren deine Beweggründe, deine Wohnung zu vermieten?
Weil ich selbst Airbnb in meinen Urlauben genutzt habe. Ich finde die Idee einfach schön und individuell und oft sind die Angebote auch noch sehr günstig. Ich habe es dann einfach ausprobiert und mit der professionellen Abwicklung über die Online-Plattform hatte ich dann auch keine Bedenken mehr.
Welche persönlichen Dinge versteckst du, bevor deine Gäste kommen?
Ich habe ein Gästezimmer, also sperre ich mein eigenes Schlafzimmer sowieso zu. Es gibt ein paar Fotos, die ich dann aus dem Wohnzimmer ins Schlafzimmer übersiedle, und ich habe mich auch schon dabei ertappt, dass ich gewisse Damenartikel aus dem Badezimmerschrank geräumt habe, als zwei Männer meine Wohnung gebucht hatten. Das ist mir im Nachhinein dann selbst kindisch vorgekommen.
Sandra
vermietet ein 30 m2 großes Zimmer in ihrer zentrumsnahen 3er-WG. Mit 28 Euro pro Nacht liegt sie im unteren Preisbereich.
6020:
Wie bist du auf die Idee gekommen, ein Zimmer zu vermieten?
Sandra: Freunde von mir aus Berlin haben mich darauf gebracht. Sie hatten ein leer stehendes Zimmer in ihrer WG und haben dieses über Airbnb immer wieder vermietet. Als bei uns eines frei geworden ist, haben wir es auch versucht. Unser Hahn im Korb war zunächst skeptisch. Wir haben uns auf eine Testphase von vier Monaten geeinigt. Das ist jetzt fast zwei Jahre her.
Wie lebt es sich mit so vielen Mitbewohnern auf Zeit?
Gut! Wir sind eine Party-WG und freuen uns immer über Besuch. Anfangs haben wir immer nur Gäste genommen, die maximal eine Woche bleiben wollten. Inzwischen hatten wir auch schon Leute da, die drei Wochen bei uns gewohnt haben. Das war auch lustig.
Deine schönste und deine schlimmste Erfahrung als Privatvermieterin?
Schöne Erfahrungen gibt es immer wieder. Ich habe in den vergangenen zwei Jahren viele neue Freunde gefunden und habe umgekehrt Städte und Länder besucht, auf die ich alleine vielleicht nie gekommen wäre. Einmal hatten wir einen Typen aus Hamburg da, der hatte vier Nächte gebucht. Jede Nacht kam er in anderer weiblicher Begleitung „nach Hause“. Das war dann schon komisch.
Nutzt du selbst Airbnb für deine Urlaubsreisen?
Jetzt schon. Auch weil wir so gute Erfahrungen gemacht haben.
Vielen Dank für das Gespräch.
Recht und Steuern.
Die Benutzung von Privatwohnungen als untervermietete Gästeunterkünfte befindet sich in Österreich in einem rechtlichen Graubereich. So ist zum Beispiel nicht klar, ob die angebotenen Wohnungen auch gewerberechtlich gemeldet würden müssen. Steuern und Ortstaxen müssten abgeführt werden, Tourismusabgaben werden fällig. Dann wären da noch die Nachbarn. All dies gilt für Eigentumswohnungen, bei Mietwohnungen tun sich noch weitere Fragen auf. Sich zu informieren und abzusichern, bevor man unter die Privatvermieter geht, wird deshalb unbedingt empfohlen.
Der Städtevergleich
Innsbruck: 311 Airbnb-Unterkünfte • Salzburg: 371 • Graz: 175 • Wien: 1.000