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AUGUST 2014

PEMA 2

Zu hoch hinaus?

Mit Verzögerung hat das Land dem neuen Projekt der PEMA Gruppe am Frachtenbahnhof grünes Licht gegeben. Gebaut wird noch heuer, Mieter für geplante Geschäftsflächen und Wohnungen gibt es noch keine.

Fotos: Laac
B

ereits im Oktober letzten Jahres genehmigte der Innsbrucker Gemeinderat die Flächenwidmung für das Projekt „PEMA II“. Im Juli gab nun auch das Land grünes Licht, der Bebauungsplan wurde daraufhin mit drei Gegenstimmen im Gemeinderat beschlossen. Der Baustart soll noch im vierten Quartal dieses Jahres passieren. Die Eckdaten des Bauprojekts: 50 Meter hoch bei 19.000 m2 Fläche, Kostenpunkt 60 Millionen Euro. Baulich teilt sich „PEMA II“ in ein zweigeschoßiges Sockelbauwerk, in dem eine Shoppingmeile geplant ist, und einen zehnstöckigen Turm, in dem Wohnungen und Büros Platz finden sollen.

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Realisiert wird „P2“ am Areal Amraserstraße 2–4, direkt neben dem Frachtenbahnhof. Zwischen Sockelbauwerk und Turm entsteht auch eine öffentlich zugängliche Plattform, die der Stadt Innsbruck über zehn Jahre mietfrei zur Verfügung steht.

Wohnen am Frachtenbahnhof.

Sie soll für kulturelle Zwecke genutzt werden, das Konzept dazu kommt vom langjährigen Swarovski-Kristallwelten-Geschäftsführer Andreas Braun, der sich bereits auf die Erarbeitung „freut“. Denn auch unternehmerisches Handeln könne nur in einem sozio-kulturellen Zusammenhang erfolgreich sein, so Andreas Braun. Die insgesamt 100 Mietwohnungen sollen einem hohen Standard gerecht werden, in den obersten Etagen des Turmes werden sogar Luxusappartements angeboten. Bedenken ob der Lärmbelästigung durch die Lage des Turms hält PEMA-Geschäftsführer Markus Schafferer entgegen: „Generell gilt: Wer innerstädtisch wohnt, weiß, dass er keine ländliche Almidylle erwarten kann.“ Mit modernen Schallschutzmaßnahmen würde es im „P2“ ruhiger sein als an vielen anderen Orten im Zentrum Innsbrucks, glaubt er. Die Suche nach Mietern beginne nun, dies gelte auch für die Geschäftsflächen des Projekts, so Schafferer.

Kein Einkaufszentrum.

„Es wäre unseriös gewesen, vor dem endgültigen Ja von Land und Stadt Mietergespräche aufzunehmen. Jetzt haben wir grünes Licht und die Gespräche mit mehreren Interessenten laufen bereits“, meint Schafferer weiter. Als klassisches Einkaufszentrum soll das „P2“ nicht verstanden werden, so der Geschäftsführer. Daher sehe er auch keine Konkurrenz zum Sillpark. Im Gegenteil: „Wir wollen eine Brücke bilden und Branchen ansiedeln, welche im Sillpark derzeit nicht vertreten sind. Elektro- und Sporthandel sind zwei konkrete Beispiele.“ Die Fertigstellung des Projekts ist derweil in zwei Jahren, also für 2016, geplant. Die To-do-Liste, welche es bis dahin abzuarbeiten gilt, scheint lang und endet wohl nicht mit Baustellenende.