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NOVEMBER 2019

6020 isst sich einmal quer durch die Stadt, verrät was schmeckt, was nicht und was es Neues zu entdecken gibt.

Fotos: Florian Lazzari, Franz Oss, House of Coffee & Tea

Asienurlaub am Marktplatz

Seit Ende Oktober kocht im Cammerlander der bekannte Wiener Gastronom Thien Nguyen. Seine vietnamesische Küche schmeckt auch in Innsbruck ausgezeichnet.

Lange stand das Cammerlander am Marktplatz nicht leer – im Nguyen’s wird jetzt vietnamesisch gekocht. Das Lokal ist schon in der Eröffnungsphase gut besucht, einige Gerichte sind aufgrund des großen Ansturms bereits nicht mehr verfügbar. Die Karte umfasst ein breites Angebot an pho, verschiedenen Sommer- und Frühlingsrollen, Currys und mehr. Frisch, aromatisch, leicht und teilweise mit ordentlich Wumms, im Nguyen’s wird man ab dem ersten Bissen zurück in den letzten Asienurlaub versetzt. Frische Kräuter wie Koriander oder Thai Basilikum werden extra gereicht. Die Sommerrollen, das Bun Rieu Tom Thiet, der gebratene Rindslungenbraten und der Bananenklebreis zum Dessert sind absolut empfehlenswert. Die Küche arbeitet trotz des gut gefüllten Restaurants schnell – alles in allem ein perfekter Start.

Greenroot 2.0

Das Greenroot am Marktgraben 14, das auf Nachhaltigkeit und verpackungsfreie Lebensmittel setzt, will größer werden und hat dafür eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Zum bestehenden Sortiment sollen zum Beispiel Bioobst und -gemüse, abfallfreie Hygiene- und Kosmetikartikel und unter anderem moderne Kühlgeräte kommen.


Das Crowdfunding kann noch bis 7. November unter www.startnext.com/greenroot unterstützt werden.

 

 

After Work zum Bauernmarkt

 

Seit Oktober gibt’s am Marktplatz immer donnerstags von 16 bis
20 Uhr einen Bauernmarkt, organisiert vom Verein Das Dorf der Alpen. Das Angebot mit Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Milchprodukten und mehr kann sich sehen lassen – vor allem, weil alles aus der Region kommt und das Meiste bio ist.

Bastarde mit Seele

The Baker, the Butcher und the Brewer sind in die Soulkitchen eingezogen. Trotzdem bleibt vieles beim Alten.

Seit 29. Oktober setzt Heiner Raschhofer sein Konzept Glorious Bastards auch in der Soulkitchen, Egger-Lienz-Straße 118 (neben dem Wifi) um – weitere Standorte gibt’s in Salzburg und Linz. Die Soul Kitchen war schon vorher im Besitz von Raschhofer – und vieles bleibt auch beim Alten: Pizza, Burger, Craft Beer, Whiskey und den beliebten Brunch gibt’s nach wie vor. Neu werden Premium-Steaks vom Grill serviert. Das Fleisch kommt vom heimischen Biorind. Wer drauf steht, kann den guten Stücken im „Peep-Show Dry-Age-Schrank“ im Lokal beim Reifen zuschauen. Und oben drauf gibt’s noch eine saftige Ansage von Küchenchef Mario Piff: „Wir werden unsere Gäste mit dem besten Fleisch der Stadt begeistern.“

Der Riese bleibt

Für das Traditionsgasthaus Riese Haymon hat sich doch ein Pächter gefunden.

 

 

Mit 1. November übernimmt Markus Schweiggl das Riese Haymon, Haymongasse 4. Öffnen will er von Dienstag bis Samstag von 11.30 bis 23 Uhr. Mittags gibt’s eine kleinere Karte, am Abend das ganze Programm. Auf den Tisch kommen eine moderne Küche und nach Auskunft des neuen Pächters „alles, was schmeckt“. Bei Speisen wie bei Getränken (zum Beispiel beim Bier) wird weitgehend auf Regionales gesetzt.

Für Teetanten und Hobby-Barista

Das House of Tea & Coffee in der Kiebachgasse 2 hat nach Umbau und Eröffnung wieder geöffnet.

Seit 1999 gibt’s das House of Tea & Coffee in der Innsbrucker Altstadt, jetzt hat der Traditionsbetrieb umgebaut und seine Geschäftsfläche auf gemütliche 60 Quadratmeter erweitert. Neben rund 450 offenen Tee- und Kaffeesorten sollen künftig auch Verkostungen oder Workshops angeboten werden.

Intermezzo italiano

Ab dem Brenner in Richtung Süden Standard,
zieht die Aperitivo-Kultur auch in immer mehr Lokale in Innsbruck ein. 6020 war in der Paninothek, im La Cantina und im Magazzino.

 

 

Wochenteiler in der Paninothek.

In der Paninothek, Bozner Platz 4, steht Aperitivo immer mittwochs an. Am Eingang gibt’s für 15 Euro ein Bändchen und dafür wiederum ein Getränk und eine vielfältige Auswahl am Antipasti-Buffet mit Vitello Tonnato, Scampi-Salat, Foccia, gebratenem Gemüse und vielem mehr. Warme Speisen (die einen Tick würziger sein könnten), wie Risotto und Pasta, werden als Flying Buffet serviert. Neben den ausgezeichneten Gerichten kann sich auch die Getränkeauswahl, speziell die Weinkarte, sehen lassen. Im unteren Geschoß legt ein DJ auf und lässt beim Wochenteiler Wochenendstimmung aufkommen.

 

 

Donnerstags in der Cantina.

Am Donnerstag ist das La Cantina am Sparkassenplatz dran. Dort zahlt man für das Vergnügen 9,30 Euro, ein Getränk und die dazugehörigen Gerichte sind wieder inkludiert. Die werden auf der Theke platziert – und dann heißt es schnell sein. Die Schlange ist lang, die kleinen Happen heiß begehrt – und das zu Recht. Einfache Gerichte wie Gnocchi, Caprese, Pasta, Salami und Co. schmecken wie in Italien. Die Stimmung ist ausgelassen, das Publikum bunt gemischt.

 


Gemütlich im Magazzino.

Im Magazzino in der Fallmerayrerstraße 10 (neben dem Sapori) wird der Aperitivo jeden Tag zelebriert. Der Chef des Hauses hilft bei der Weinauswahl und bringt, wie in Italien üblich, gleich etwas zum Knabbern an den Tisch. Gemischte Salami und Pecorino, Oliven, Kapern, Mozzarella Bufala, Lasagne und Tiramisu – die Karte ist nicht riesig, dafür sind die Produkte hochwertig und schmecken sehr gut. Besonders hat unter anderem der Spanferkelschinken überzeugt. Im Lokal ist auch ein Spezialitäten-Laden integriert. Im Magazzino geht’s in jedem Fall am gemütlichsten zu. Ideal, wenn man den Feierabend ruhiger angehen will.

Inndrinks bringt Lasagne

Seit Ende Oktober können bei  Inndrinks – spätnachts – jetzt auch Gerichte für die Mikrowelle bestellt werden. 

Vorerst liefert Inndrinks vier Gerichte: Lasagne, Tortellini mit Gorgonzola, Chili con Carne und Käsespätzle. Lasagne und Chili gibt’s um 8,50 Euro, Tortellini und Käsespätzle um 7,50 Euro. Die Essen werden für Inndrinks von der Firma Niederwieser Convenience bzw. der Firma Kitchenclub, an der Niederwieser beteiligt ist, gekocht und abgefüllt. Die Speisen kommen kalt – aber nicht tiefgekühlt daher – und müssen nur noch in der Mikrowelle oder am Herd aufgewärmt werden. Geliefert wird unter der Woche bis 2 Uhr, freitags und samstags bis 3 Uhr und am Sonntag bis Mitternacht

Nachhaltige Show

In der Regiothek bzw. der Showküche in der Markthalle wird groß aufgekocht – und das
ausschließlich mit Produkten aus der Region.

Anjo steht seit 15 Jahren hinter dem Herd und hat sein Handwerk in Küchen rund um den Globus gelernt. Sein neues Reich ist die Showküche in der Markthalle und seine wichtigsten Zutaten sind Produkte aus der Region, die er aus Tirol und Südtirol bezieht. Im hinteren Teil der Markthalle hat Anjo einen Laden mit den Produkten, die er in der Showküche verwendet.

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Mittags gibt’s in der Regiothek zwei frischgekochte Gerichte, mit Vorspeisensalat und selbstgebackenem Brot. Man kann live bei der Zubereitung zusehen, setzt sich quasi zum Küchentisch. In jedem Fall Platz für ein Dessert lassen! In der Regiothek, mitten in der Markthalle, ist es irgendwie wie zu Hause bei Mama – für den Wohlfühlfaktor sorgt vor allem das ausgezeichnete Essen. Eine echte Bereicherung für die Markthalle.

Das fast perfekte Frühstück

Das hippe Boutique-Hotel in Mariahilf hat dafür gesorgt, dass es in Innsbruck endlich Frühstück gibt, wie es sein sollte.

 

 

Die Faktorei hat alles, was ein hipper, urbaner Raum heutzutage braucht. Angefangen beim wortverspielten Namen über die Einrichtung, die Moderne und Vintage perfekt vereint, bis hin zum zeitgemäßen Sortiment. Man setzt auf regionale und wenn möglich biologische Zutaten und bereitet diese ohne große Verspieltheit zu. Das Produkt steht für sich selbst und so kann man bei der Bestellung eigentlich nichts falsch machen. Die Eierspeise – natürlich aus Bioeiern –, mit Bioschinken und frischem Sauerteigbrot serviert, zählt wohl zu den besten, die man außerhalb der eigenen vier Wände zu sich nehmen kann.

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Das Mahü-Frühstück, serviert im gläsernen Etagère, macht auch zwei Mäuler satt, die hausgemachten Kuchen überzeugen stets, genauso wie die Qualität der einfachen Dinge, wie Brot und Butter. Wer gerne später frühstückt, kann auch schon aus zwei Mittagsgerichten wählen, die gerne mal als Kichererbsen-Curry oder Linsen-Dal daherkommen. Natürlich bietet ein Hotel-Frühstück à la Penz mehr Auswahl und Breite, aber in der Faktorei gibt es eben vorwiegend regionale Biokost ohne Scheiterpotenzial – was bestellt wird, schmeckt und sorgt für ein gutes Gefühl im Bauch und ein sauberes Gewissen.

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Wie es sich für ein echtes Hipster-Konzept gehört, ist das Service in der Faktorei gerne überfordert. Das immer junge und sehr freundliche Personal kommt bei höherem Besucheraufkommen stets ins Schwimmen, wenn dann noch jemand aus dem Hotel auscheckt, ist der Kollaps vorprogrammiert. Das ließe sich aber unumwunden verzeihen, wären da nicht die doch recht hohen, wenn auch angemessenen Kosten, die ein Frühstück in der Faktorei verursacht. Angesichts der Preise wäre eine Reinvestition in Küchenorganisation und Servicemanagement die letzte Maßnahme, damit an der Faktorei überhaupt kein Weg mehr vorbeiführt, wenn es um Frühstück in Innsbruck geht.