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MAI 2019

Knoedel kocht Knödel

In den frühen 1990er-Jahren sorgten „Die Knödel“ als „Pioniere der Neuen Volksmusik“ für Furore. Nach 17 Jahren Pause wagten sie 2018 das Comeback, im Mai präsentieren sie ihre neue CD. Das hat 6020-MundArt-Koch Flo Seidl zum Anlass genommen, mit Band-Mitglied Christof Dienz Speckknödel zu drehen.

Foto: Axel Springer

Die nächsten Konzerte der Knoedel

 

22. Mai, 20 Uhr:
Freudenhaus, Lustenau

23. Mai, 20 Uhr:
Musik im Riesen, CD-Präsentation, Kristallwelten, Wattens

24. Mai, 11 bis 13 Uhr:
Meet and greet im Musikladen, Sparkassenplatz

 

G

anz am Anfang haben sie sich „Die verkochten Tiroler Knödel“ genannt, daraus wurden bald nur „Die Knödel“ und mittlerweile hat man das „ö“ gegen „oe“ getauscht und den Artikel weggelassen. Als „Knoedel“ ist die Tiroler Band jetzt wieder zurück. „Diese Schreibweise ist einfach noch offener, so wie unsere Musik“, erklärt Christof Dienz, Mastermind der Band, der die Kompositionen für die Combo schreibt und Zither und Fagott spielt.

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2019 bestehen „Knoedel“ aus: Cathi Aglibut, Violine, Margret Köll, Tripelharfe, Alexandra Dienz, Kontrabass, Walter Seebacher, Klarinette, Andreas Lackner, Trompete, Michael Öttl, Gitarre, Christof Dienz, Komposition, Fagott und Zither und Charlie Fischer am Schlagwerk. Letzterer ersetzt Originigal-Mitglied Julia Fiegl, die ebenfalls Violine spielte. „Dafür haben wir mit Charlie das erste Mal einen Schlagwerker dabei, was unser Klangbild sehr bereichert“, freut sich Dienz.

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Für ihren Sound – Musik mit klassischen Instrumenten der Volksmusik, aber mit Einflüssen von Jazz bis Kammermusik – wurden sie bereits in den 1990er-Jahren gefeiert. Und auf diesen unverwechselbaren Klang darf man sich auch heute wieder freuen, verspricht Dienz: „Natürlich haben wir uns weiterentwickelt, einerseits haben wir in der Zwischenzeit Ausflüge in die Barockmusik und andererseits in die zeitgenössische klassische Musik gemacht, aber wir klingen noch nach uns!“ Davon überzeugen kann man sich zum Beispiel beim heurigen „Musik im Riesen“ (22. bis 26. Mai in den Swarovski Kristallwelten), wo sie am 23. Mai im Rahmen eines Konzerts ihre neue CD präsentieren werden.

Knoedel-comeback: Die Erfolsband aus den 1990ern ist wieder da.

„Natürlich haben wir uns weiterentwickelt. Aber wir klingen noch nach uns!“

Christof Dienz, Knoedel

Kulinarische Premiere.

Ihr Bühnencomeback haben „Knoedel“ derweil schon gegeben – im Juli 2018 haben sie beim Festival Glatt & Verkehrt in Krems gespielt. Dafür steht Christof Dienz in der Küche im Daniels Kristallwelten mit 6020-MundArt-Koch Flo Seidl eine Premiere bevor: „Knödel habe ich noch nie gekocht, die macht immer meine Frau.“ Dabei steht der Familienvater nicht selten am Herd. Eine seiner Spezialitäten: Spaghetti Bolognese – die würden auch bei allen Familienmitgliedern gut ankommen, versichert der Musiker. Dass er auch in der Küche weiß, was er tut, beweist er beim Speckschneiden. „Das machst du öfter“, stellt Flo Seidl anerkennend fest. Schnell und ohne Zwischenfälle werden von den beiden Speck, Knödelwurst, Zwiebel und Petersilie fein gehackt.

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Vor nicht ganz zwei Jahren haben sich „Knoedel“ wiedervereint, nachdem sie sich 2000 einvernehmlich getrennt hatten. Christof Dienz, hat ein paar kleinere Stücke für Musikerkollegen geschrieben: „Das hat mir Spaß gemacht und ich habe wieder Lust bekommen.“ Per E-Mail hat er seine ehemaligen musikalischen Mitstreiter gefragt, ob sie nicht auch Lust auf ein Comeback der „Knoedel“ hätten. „Ich habe ihnen geschrieben, dass sie sich das gut überlegen und nicht nur aus dem ersten Impuls heraus entscheiden sollen.“ Schließlich sei Musik zu machen auch Arbeit. „Es haben sich aber alle gefreut und waren sofort dabei“, erzählt Christof Dienz während er Speck, Knödelwurst und Zwiebel in der Pfanne anbrät. 

„Ich bin auch noch vor jedem Auftritt aufgeregt.“

Christof Dienz, Knoedel
Mahlzeit: Am Ende haben Flo Seidl und Christof Dienz ihr kulinarisches Werk natürlich noch verköstigt.

Positive Nervosität.

Danach ging es für die wiedervereinten „Knoedel“ erst einmal in den Proberaum, dann wurden ein paar Auftritte gespielt und im Herbst damit begonnen, die neue CD im Funkhaus in Wien aufzunehmen. Ob er nervös ist im Zusammenhang mit dem Comeback, will Flo Seidl von Christof Dienz wissen. „Ja! Ich bin auch noch vor jedem Auftritt aufgeregt.“ Respekt hat er auch vorm Knödeldrehen. „Schauen wir mal, ob ich das hinbekomme.“ Schwieriger als Zitherspielen könne es nicht sein, entgegnet ihm der zugegeben geübte Knödel-Dreher Flo Seidl. 

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Zur Zither ist Dienz übrigens mehr oder weniger zufällig gekommen. Nachdem er den Auftrag erhalten hatte, ein Stück für das Instrument zu schreiben, hat er später selbst ausprobiert und schnell erkannt: „Es ist sauschwer, zu spielen. Ich spiele es heute noch nicht richtig!“ Seine Herangehensweise ist also mehr experimentell. 

Vorfreude.

Das Experiment Speckknödel ist übrigens geglückt – die sind mittlerweile gedreht und überstehen auch den Test im Kochtopf – sprich: sie fallen nicht auseinander. Für Christof Dienz und seine musikalischen „Knoedel“ stehen im Sommer und Herbst, nach der CD-Präsentation bei Musik im Riesen, weitere Auftritte an.

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Termine zu finden sei nicht einfach gewesen, erzählt er, schließlich sind mittlerweile alle erwachsen, haben Familien und leben auch nicht mehr alle in Tirol. Umso mehr freue er sich auf die Auftritte. Ob sie denn überhaupt noch proben müssten, will Flo Seidl wissen, während die beiden Köche ihr Werk verköstigen. „Ja, sicher“, sagt Christof Dienz. „Auch wenn wir schon eine sehr gut eingespielte Truppe sind, das haben wir schon bei der ersten Probe sofort wieder gespürt.“ 

„Es ist sauschwer, zu spielen. Ich spiele es heute noch nicht richtig!“

Christof Dienz