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MAI 2019

Fleischlos in Innsbruck

Fast-Food-Klassiker in ihren vegetarischen Varianten und die Frage, ob sie eine Alternative sein können

Test 6020 A235 1905 Dwerk

Das sagt der Vegetarier:

„I can’t believe it’s not Döner!“

Gut geeignet als fleischlose Alternative, aber nicht als Ersatz für Dürüm. Kommt diesem optisch und geschmacklich zwar recht nahe, hat aufgrund der Kombination von Seitan und Sauce allerdings eine ganz eigene Note, wodurch es auch als eigenständiges Gericht funktioniert – und nicht, wie es sonst oft der Fall ist, den Eindruck eines verhinderten Dürüms erweckt, bei dem das Fleisch einfach durch die nächstbeste vorhandene vegetarische Zutat ersetzt wurde. Ach ja, schmecken tut’s übrigens auch.

 

Und das der Fleischfresser:

„Schmeckt!“

Mit den entsprechenden Gewürzen schmeckt Seitan schon sehr nach Kebapfleisch – sieht auch so aus und ebenso die Konsistenz kommt hin (vielleicht ein wenig labbriger). Darüber hinaus ist der Wrap gut gemacht, Salat und Gemüse sind sehr knackig, von der Sauce allerdings ist nicht all zu viel vorhanden – dafür ist sie aber mit ordentlich frischem (Halleluja!) Knoblauch ausgestattet. 

 

8,40 Euro

(Seitan, Salat, Tomate, Handmade-Fries als Beilage, Handmade-Vegan-Sauce)

Das sagt der Vegetarier:

„Viel zu viel zu viel“

Das Positive zuerst: Die Sesamsemmel ist knusprig und schmeckt. Das, was sie enthält, ist weitaus weniger aufregend. Das beginnt beim deftigen Gemüselaibchen, das viel zu pampfig ist, geht über die aufdringliche Sauce und endet beim zusätzlichen, im Grunde völlig unnötigen Extra-Gemüse. Das Ganze wirkt lustlos zusammengeworfen, frei nach dem Motto: Je mehr Gemüse, desto besser. Aber hey, die Sesamsemmel ist knusprig und schmeckt.

 

Und das der Fleischfresser:

„Nein. Nein, danke!“

Diese Sauce! Diese Sauce! Diese Sauce! Knoblauchpulver!!! Warum? Warum? Warum? Der Rest: Semmel okay, das Gemüselaibchen geschmacksneutral (wobei die Kühlung hier sicher nicht hilft), Salat und Tomate traurig. 

 

2,90 Euro

(Sesamsemmel, Kräuter(?)- Sauce, Gemüselaibchen, Paprikastreifen, Tomate, Salatblatt)

Test 6020 A235 1905 Baguette
Test 6020 A235 1905 Macdonalds

Das sagt der Vegetarier:

„Wenig zu Mcern“

Das Erste, das beim Veggieburger auffällt: Er ähnelt, im Gegensatz zu manch anderen Gerichten des amerikanischen Fast-Food-Riesen, tatsächlich seiner bildlichen Entsprechung auf der Menükarte. Die Buns sind wirklich fluffig, das Gemüse-Patty wirklich knusprig und der Käse wirklich schmelzend. Abgesehen von seinen äußeren Qualitäten nimmt sich der Burger auch überraschend schmackhaft aus, was in erster Linie am ungewöhnlich, aber gut gewürzten Laibchen liegt. Ob jemand, der sich fleischlos ernähren möchte, allerdings unbedingt zu McDonalds geht, ist eine andere Frage.

 

Und das der Fleischfresser:

„Vegetarisch bei McDonald’s? Verstehe ich nicht.“

Der Veggieburger kommt wie der Hamburger Royal TS daher. Im Gemüselaibchen findet man neben Kartoffelmasse und Mais dieses Mal auch Erbsen und Paprika. Und wieder schmeckt es – wenn auch wesentlich dezenter als bei Ikea – nach Curry. Der Burger ist nicht schlecht, wer aber nicht Vegetarier ist, hat eigentlich keinen Grund, ihn zu essen. Einen Veggieburger. Bei McDonald’s.

 

3,70 Euro

Das sagt der Vegetarier:

„Nicht ganz wurscht“

In visueller Hinsicht macht das fleischlose Pendant des Möbelhaus-Hotdogs nicht unbedingt viel her: Das, was das zu drei viertel von klassischem Weißbrot umschlossen wird, sieht zwar durchaus wie eine Wurst, aber beileibe nicht wie ein Würstel aus, und auch das alle Braunvariationen ausschöpfende Farbspektrum ist nur wenig ansprechend. Als kleiner Snack für zwischendurch bietet sich der Veggie-Dog trotzdem an, weil er, wie fast alles bei Ikea, billig und beliebig erweiterbar ist: Mit den optionalen Saucen und Toppings, darunter Röstzwiebeln oder Blaukraut, schmeckt das Ganze nämlich nicht nur ziemlich okay – man sieht auch die Farbe(n) nicht mehr.

 

Und das der Fleischfresser:

„Kann man schon essen, muss man aber nicht.“

Wie bei Ikea gelernt, ist man sofort geneigt, sämtlichen Instruktionen zu folgen und seinen vegetarischen Hot Dog – wie auf der Anzeige über der Ausgabetheke abgebildet – mit Blaukraut zu nehmen. Das vegetarische Würstchen lässt hauptsächlich Linsen, Mais und Kräuter erkennen und hat eine starke Currynote. Erstaunlicherweise schmeckt das Blaukraut dazu und auch für sich nicht schlecht. 

 

2 Euro

Test 6020 A235 1905 Ikea