enn man das Café Central dieser Tage betritt, dauert es einen Moment, bis man merkt, dass hier etwas anders ist. Die Rauchschwaden im vorderen Teil des Lokals fehlen, ein bisschen kalter Rauch liegt immer noch in der Luft. Aber wie soll der Geruch auch so schnell vergehen (vor allem angesichts der gepolsterten Sitzmöbel). Immerhin wurde hier 130 Jahre lang geraucht – und das durchaus leidenschaftlich.
//Das Central war immer schon der Ort, an dem sich Innsbrucks Künstler, Stadtgestalter und Politiker getroffen haben. Dass diese Institution sich traut, bereits jetzt – auch wenn das Nichtrauchergesetz irgendwann kommen soll – das gesamte Lokal zur rauchfreien Zone zur erklären, ist durchaus mutig.
//Zumindest gefühltermaßen hat sich die Central-Klientel auch schon etwas verändert: Beim Lokalaugenschein an einem späten Samstagnachmittag fehlen einige der typischen Gesichter, stattdessen sitzen Familien mit Kindern im ehemaligen Raucherbereich und lassen sich das berühmte Gulasch schmecken. Bis vor kurzem mussten Nichtraucher bzw. jene, die nicht wie ein Aschenbecher riechen wollten, noch im weit weniger charmanten hinteren Teil des Lokals Platz nehmen. Die ehemals trennende Glastüre steht jetzt weit offen. In ein paar Jahren ist es vermutlich ganz normal, dass nur mehr vor Restaurants und Cafés geraucht werden darf. Die Erinnerung an die gute alte Zeit, wo man im Central im Tschiggqualm stundenlang diskutiert hat, wird aber nicht so schnell verblassen.