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JUNI 2018

Sport

Klappe, die zweite

Ein Jahr nach der Premiere von Crankworx hat zumindest jeder schon einmal von dem Event gehört. Nun geht das Radspektakel von 13. bis 17. Juni im Bikepark Innsbruck in die zweite Runde. Was es bietet, was man wissen muss und wieso es inzwischen auch Skeptiker begeistert.

Fotos: GOTiT! Julian Walkner/Moris Lauinger/Rado Kapralcik, Roland Hofer

Was gibt’s zu sehen?

Vereinfacht gesagt: Speed, Sprünge und Tricks in fünf Mountainbike-Disziplinen von waghalsigen Fahrern aus der ganzen Welt. Etwas genauer: zunächst den Whip-Off-Bewerb (13. Juni) am Speicherteich. Dabei geht‘s darum, im Sprung das Ende des Bikes so weit und stylisch wie möglich auf eine Seite zu drehen. Es folgt die Pumptrack-Challenge (14. Juni) an der Talstation der Muttereralmbahn. Der Schnellste, der durch einen Rundkurs kommt, ohne zu treten, gewinnt. Beim Dual Speed & Style (15. Juni, an der Talstation) treten zwei Fahrer direkt gegeneinander an. Es zählen Geschwindigkeit und Style. Ebenfalls direkt an der Talstation findet der Slopestyle-Bewerb (16. Juni) statt, bei dem die Rider (darunter die 14 besten der Welt) einen speziellen Kurs bewältigen. Das Event endet in Götzens mit dem Downhill-Rennen am 17. Juni.

Wo?

Im Bikepark Innsbruck in Mutters (an der Talstation der Muttereralmbahn, am Speicherteich und an der Downhill-Strecke in Götzens).

Und in der Stadt?

In Innsbruck wird gefeiert. Zunächst bei einer Welcome Party im Adlers (12. Juni ab 21 Uhr, freier Eintritt); weiter geht’s am 13. Juni am Wiltener Platzl, wo Bike-Filme gezeigt werden (ab 19.30 Uhr, Filmbeginn ab 21 Uhr, freier Eintritt), und in der p.m.k mit Reggae-Sound ab 22 Uhr (10 Euro Eintritt). Am 14. Juni kann man zunächst bei einer geführten Bike-Tour schwitzen (Start: Wiltener Platz ab 15.45 Uhr; kostenlos, Anmeldung erforderlich) und danach im Dachsbau durch die Hiphop-Night tanzen (ab 22 Uhr, 5 Euro Eintritt). Am 15. Juni steigen an mehreren Locations After-Show-Partys (immer bei freiem Eintritt): im Kater Noster ab 21 Uhr, im Hard Rock Cafe ab 20.30 Uhr sowie im Jimmy’s und Blue Chip ab 21.30 Uhr. Am 16. Juni gibt es einen Ladies Outdoor Summit im Adlers, bei dem Frauen aus dem Actionsport über ihre Erfahrungen sprechen (um 20.30 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung erforderlich), und schließlich die finale Party in der Orangerie (ab 21 Uhr, 10 Euro Eintritt). Anmeldungen und Infos auf www.crankworx.com/festival/innsbruck!

Wie kommt man nach Mutters?

Von Mittwoch bis Sonntag verkehrt ein Gratis-Shuttle zwischen dem Innsbrucker Hauptbahnhof und dem Festivalgelände in Mutters bzw. Götzens (vor und nach den Bewerben sowie zu den Stoßzeiten alle 15 Minuten). Zu jeder vollen Stunde fährt der Shuttle zudem mit Bike-Anhänger zum Festivalgelände. Auch der kostenlose Bikepark-Shuttle fährt an den fünf Festival-Tagen im Halbstundentakt (zu Stoßzeiten am Wochenende alle 15 Minuten) von Mutters nach Götzens und retour (Räder können mitgenommen werden). Auch mit den Öffis (Innsbruck–Mutters: Stubaitalbahn, Innsbruck–Götzens: Regionalbus 4162) oder dem Rad – es gibt Fahrradständer am Festivalgelände – gelangt man zum Event. Auf das Auto verzichtet man besser aufgrund mangelnder Parkplätze.

Was kostet’s dem Besucher?

Der Festivalpass für die fünf Tage kostet 20 Euro (15 Euro im Vorverkauf), für Jugendliche von zwölf bis 17 Jahren 15 Euro (12 Euro im Vorverkauf). Kinder unter zwölf gehen frei. Der Pass inkludiert alle Sport- und Side-Events am Gelände, Kidsworx und die Mitnahme des Bikes in der Bergbahn. Der Eintritt zum Whip-Off am Eröffnungstag ist frei, aber für die Nutzung der Bergbahn muss bezahlt werden (außer Festivalpass-Besitzer). Vorverkaufstickets sind noch bis 12. Juni auf www.crankworx.com, bei Innsbruck Information in der Herzog-Friedrich-Straße 12, in den Tiroler Raiffeisenbanken und im Bikeshop an der Talstation der Muttereralmbahn erhältlich. Single-Tickets gibt es nur fürs Downhillrennen am Sonntag (5 Euro) und ausschließlich vor Ort.

Warum Eintritt?

Der Besucher wird zur Kasse gebeten mit der Begründung, dass bei der Organisation und Durchführung eines Events in dieser Größe hohe Kosten anfallen und man dadurch eher sicherstellen könne, dass das Event auch künftig stattfinden wird.

Wie viel kostet die Veranstaltung?

Inklusive Rahmenprogramm und TV-Produktion 900.000 Euro. 650.000 Euro bezahlen die Stadt Innsbruck, das Land Tirol, Innsbruck Tourismus, die Tirol Werbung sowie umliegende Gemeinden, darunter Mutters und Götzens, der Rest wird mit Sponsorengeldern finanziert. Die für Crankworx Innsbruck gebauten Kurse sollen nach dem Event wieder der Öffentlichkeit (in etwas entschärfter Form) zur Verfügung stehen.

Und was bietet Crankworx noch?

An allen Festivaltagen finden Side-Events statt. Parallel zu den Bewerben gibt es beispielsweise für Kinder und Teenager sowie deren Eltern ein Rahmenprogramm rund ums Mountainbiken, Biker können bei speziellen Yoga-Einheiten mitmachen (am 13. Juni von 15 bis 16 Uhr am Speicherteich und am 16. Juni von 13 bis 14 Uhr in der Expo Area am Festivalgelände), und am Expo und Demo Areal zeigen internationale Mountainbike-Marken Trends und neue Produkte.

Und wenn Hunger aufkommt?

Wird man von den Foodtrucks versorgt.

Was ist bei schlechtem Wetter?

Dann ist eine Verschiebung des Programms um Stunden oder auf einen anderen Tag nicht ganz auszuschließen. Im schlimmsten Fall fällt ein Bewerb ins Wasser.

Wie geht es in Zukunft weiter?

Laut Organisator wurden bereits erste Gespräche geführt, dann will man das heurige Event abwarten und im Anschluss daran Verhandlungen starten. Ziel sei ein Vertragsabschluss für weitere drei Jahre. 

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Crankworx kurz erklärt:

Crankworx gilt als größtes Festival im Gravity-Mountainbiken weltweit, also aller abfahrtsorientierten Mountainbike-Disziplinen. Internationale Fahrer kämpfen dabei um die Titel King und Queen of Crankworx bzw. um ein Preisgeld von rund 12.700 Euro. Wer am Ende der Saison die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt. Teils geht es bei den Bewerben um Geschwindigkeit, teils um Style, teils um beides.  

Seinen Ursprung hatte das Event 2004 in Whistler in Kanada. Im Laufe der Zeit ist es weiter gewachsen, sodass es mittlerweile vier Stopps umfasst: Rotorua (Neuseeland), seit 2017 Innsbruck, Les Gets (Frankreich) und Whistler. Innsbruck hat sich das Event mit dem langfristigen Ziel geholt, das Bike-Angebot für Einheimische und Gäste auszubauen und somit den Anschluss an andere Bike-Regionen zu schaffen. Letztes Jahr hat das Event 18.500 Zuschauer angelockt.

„Crankworx ist auch in Innsbruck zuhause“

Patrick Meraner, Obmann der Mountainbike Initiative Tirol, über das Bike-Event in Innsbruck und dessen Beitrag zur Weiterentwicklung des Sports in der Stadt.

6020:


Wie passen Innsbruck und Crankworx zusammen? Letztes Jahr gab es auch Skepsis dem Event gegenüber innerhalb Innsbrucks Bikeszene. Patrick Meraner: Crankworx 2017 hat gezeigt, dass es auch in Innsbruck zuhause ist. Die Bilder des Pumptrack-Finales oder des Slopestsyle-Events mit der Nordkette im Hintergrund haben Eindruck hinterlassen. Wir hatten eine super Zeit, konnten internationale Rider treffen, waren live bei einem Event dabei, das wir sonst nur aus Whistler und dem Fernsehen kennen, und konnten abends feiern. Klar gibt’s auch heuer noch Skepsis, zum Beispiel die Trails betreffend: Der Bikepark Innsbruck erweitert nur in kleinen Schritten sein Streckenangebot und hat noch Potenzial zu wachsen. Wir hoffen alle, dass Crankworx weiterhin in Innsbruck bleibt.

Patrick Meraner, Obmann der Mountainbike Initiative Tirol