war die Welt noch in Ordnung. Ö1, Ö-Regional und Ö3 wurden gerade zwei Jahre alt, das Farbfernsehen hatte gerade erst begonnen, FS 2 war noch ein werktägliches Versuchsprogramm und in vielen Haushalten nicht zu empfangen. Ein gelernter HNO-Arzt kommentierte 28 Stunden live die erste Mondlandung. Und alle Österreicher, die Neil Armstrong am 20. Juli einen großen Schritt für die Menschheit setzen sahen, verbanden damit sein Antlitz: Herbert Pichler, der Mond-Pichler des ORF.
//Das wahre Gesicht des österreichischen Rundfunks war damals allerdings schon zehn Jahre lang Herbert Fichna, ein Nachrichtensprecher der „Zeit im Bild“, des Lagerfeuers der Nation. Punkt 19.30 Uhr, eine halbe Stunde vor der „Tagesschau“ der ARD und 15 Minuten vor „heute“ im ZDF hieß es in Österreich flächendeckend: „Pscht, der Papa will jetzt fernsehen.“ Der ORF strukturierte sogar Anfang und Ende des Abendessens anders als die deutschen und Schweizer Nachbarn. Doch damals wusste das niemand. Außer jene televisionär privilegierten Grenzlandbewohner, die ausländische Programme empfangen konnten. Von „Disco“ mit Ilja Richter bis zum „Rockpalast“ – den beiden Nonplusultra-Polen der leichten bis anspruchsvollen Populärmusik. Hierzulande hingegen moderierte Peter Rapp „Spotlight“ und legte Rudi Dolezal seine Karrierebasis mit „Ohne Maulkorb“. Doch das war schon zehn Jahre später und Fichna nicht mehr im Guckkastl – stattdessen Robert Hochner, der Moderator der neuen Abendinformation „Zeit im Bild 2“, Dienstag und Donnerstag vor dem „Club 2“.