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JULI 2018

Drei Innsbrucker haben sich mit der Marke „ALMUT von Wildheim“ und handgefertigten Designlampen aus Almheu am umkämpften Leuchtenmarkt positioniert.

Fotos: Axel Springer, ALMUT von Wildheim (3)
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li, Clemens und Steffi sitzen am großen Holztisch in der „Tortenwerkstatt“ und besprechen den Tag. Und wo ist diese Almut? Die hängt direkt über ihnen. Dass „ALMUT von Wildheim“ zwar der Markenname der Naturlampen, aber keine Person ist, sorgt für einen kurzen Aha-Moment. Am Namen ihres Unternehmens haben die drei Marketingexperten lange getüftelt. Fast so lange wie an der ersten ALMUT. 365 Tage gab sich das Trio, das sich bei einem ehemaligen Arbeitgeber kennenlernte, Zeit, um an einer Leuchte aus regionalen Naturmaterialien zu arbeiten. „Wir wollten einfach schauen, ob unsere Idee wirklich so gut war, wie wir glaubten“, erzählt Steffi, „und das Ziel war: zumindest eine funktionierende Lampe.“

Heu, Rosen, Kornblumen.

Herausgekommen ist die besagte ALMUT, ein hochwertiger Lampenschirm aus heimischem Buchen- oder Eichenholz und Almheu, der sowohl als Hänge- als auch als Stehleuchte funktioniert. Das Heu wird von einem Produzenten im Oberland getrocknet und in biegsame Platten gepresst, die dann in der „Tortenwerkstatt“, einem Werkstatt-Coworking-Space in Wilten („wir brauchten einen Platz, an dem wir Dreck machen können, aber auch in Ruhe am Computer arbeiten können“) von Hand weiterverarbeitet werden.

 

 Neben den reinen Heulampen gibt es auch Modelle mit Rosen und Kornblumen, die für farbliche Varianz, einen besonderen Geruch und auch eine etwas andere Raumstimmung sorgen. „Jede ALMUT ist ein Unikat, das merke ich auch beim Zusammenbauen, das Heu ist nie gleich, das Holz auch nicht“, sagt Uli.

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Die häufigsten Fragen potenzieller Kunden kann das Trio bereits im Schlaf beantworten: Nein, ein Lampenschirm aus Almheu ist nicht leichter entflammbar als andere und entspricht allen Brandschutzrichtlinien.

„Jede ALMUT ist ein Unikat, das merke ich auch beim Zusammenbauen.“

Uli

 

Gemeinsam mit Clemens und Steffi entwickelte er die Idee, natürliche und regionale Rohstoffe in eine ansprechend designte Leuchtenkollektion zu verwandeln.

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„Wir hatten Interesse an der Materie, aber im Grunde keine Ahnung, vor allem prozesstechnisch“, sagt Clemens, „dementsprechend viele kleine Fuck-ups sind uns im ersten Jahr passiert. Alleine, dass wir die ersten Prototypen aus echten, teuren Materialien gefertigt haben, ist im Nachhinein ein Wahnsinn.“

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Die Arbeitsteilung ergab sich fast automatisch: „Jeder macht das, was er oder sie gut kann und gerne macht, die unangenehmen Sachen teilen wir uns auf“, erklärt Steffi. Das habe bis jetzt gut funktioniert, ist man sich einig, „und erstaunlicherweise mögen wir uns immer noch.“ Nur der Vorsatz, sich auch mal privat zu treffen und nicht über die Arbeit zu reden, würde regelmäßig scheitern. „Das funktioniert einfach nicht“, schüttelt Steffi den Kopf. Eine akzeptable Alternative ist aber gemeinsames Co-Afterworking, wie Clemens es nennt, wo auch Ideen und Probleme diskutiert werden.

Ein Stück Natur als Statement.

Seit Mai 2017 ist „2610“, die erste ALMUT-Designlinie, auf dem Markt. Kaufen kann man sie im Onlineshop, bei Versandhändlern und in der Couchzone in Innsbruck. Einer der ersten Großaufträge war für ein neues Chalethotel im Paznaun.

„Die Betreiber haben uns gesagt, dass ihnen unsere Lampen eigentlich zu teuer waren, aber dass sie so perfekt zu ihrer Philosophie passten, dass sie nicht darauf verzichten wollten. Mittlerweile gehören sie zu ihrem ‚signature interior‘“, erzählt Uli.

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Gedacht und gemacht sind die ALMUT-Lampen für Designliebhaber, die sich gerne ein Stück Natur in die Wohnung holen und für die ein Einrichtungsstück auch ein gewisses Statement ist. Clemens: „Das Feedback, das wir bekommen, ist fast immer: ‚Geile Idee, das Design gefällt mir, und dass ihr natürliche, wertige Materialien verwendet, ist noch ein netter Bonus.‘ Das bestätigt uns in unserem Tun. Wir wollen nachhaltiges Unternehmertum leben.“

Die nächsten Ideen.

„Die mit den Heulampen“ wollen Uli, Clemens und Steffi nicht für immer bleiben. „Die mit den natürlichen Materialien“ schon eher. Der Markenclaim „organic lamps“ gibt die Richtung der nächsten Jahre vor. Nach „2610“, benannt nach dem Tag, an dem die Entscheidung für die erste Almheu-Kollektion fiel, soll im nächsten Jahr eine weitere Designlinie die Marktreife erlangen. Bis dahin wird das Trio noch viele Stunden unter dem Licht der ALMUT am Holztisch sitzen. Co-Afterworking und so.

„Wir wollten schauen, ob unsere Idee wirklich so gut war, wie wir glaubten.“

Steffi
Und wer von euch ist Almut?

KREATIVES ZENTRUM. Gearbeitet wird in der "Tortenwerkstatt".

Und wer von euch ist Almut?

VARIANTEN. Die ALMUT gibt es als Steh-, Tisch- und Hängelampe.

„Wir wollen nachhal­tiges Unternehmertum leben.“

Clemens