Warum habt ihr euch gegen ein p.m.k-Straßenfest 2017 entschieden? Chris Koubek: Nach dem großen Besucheransturm 2015 mussten wir ein neues Sicherheitskonzept erarbeiten, das einen Rettungskorridor, zusätzliches Securitypersonal und noch weitere Auflagen bis hin zu einem Rettungszelt beinhaltet hat. Aufgrund der Unwetterwarnung mussten wir das Straßenfest letztes Jahr absagen. Heuer haben wir bereits im Vorfeld entschieden, dass der große Aufwand für eine nochmals verkleinerte Fläche es zu schwierig für uns macht, das Fest sinnvoll und vor allem ohne großes finanzielles Risiko zu veranstalten. Auch ohne teuer zu realisierendes Sicherheitskonzept ist es kaum machbar, eine Veranstaltung dieser Dimension allein über den Getränkeverkauf zu finanzieren.
Hätten diese Auflagen überhaupt noch zum Charakter des Fests gepasst? Nein. Eine Veranstaltung mit Sicherheitsvorkehrungen wie für ein großes Open-Air-Konzert hat nichts mehr mit der Ursprungsidee zu tun. Wir wollten einfach ein feines Sommerfest im öffentlichen Raum veranstalten, gute Bands auftreten lassen. Alleine die Liegestühle, Stehtische und die Bierbänke wären heuer nicht mehr erlaubt gewesen. Also vieles, was ein gemütliches Straßenfest normalerweise auszeichnet.
Gibt es Pläne für einen Ersatz? Das werden wir uns bis zum nächsten Jahr überlegen. Das Straßenfest direkt vor der p.m.k zu veranstalten und den südlichen Bögenabschnitt für einen halben Tag zu bespielen, hatte sich aus unserer Geschichte ergeben und war daher eine stimmige Sache. Wenn man woanders hingeht, ist der Bezug nicht mehr gegeben. Und einfach ein weiteres Rock-Open-Air irgendwo zu veranstalten, ist nicht das, was wir unbedingt machen wollen.
Was ist dein Fazit? Es gab viele unvergessliche Momente bei den Straßenfesten und die Innsbrucker haben ganz offensichtlich ein starkes Bedürfnis nach Veranstaltungen im öffentlichen Raum. Das sieht man aktuell zum Beispiel auch beim Sonnendeck an der Innpromenade. Die Problematik ist aber hier wie da dieselbe: Am Ende drängen viel zu viele Menschen auf einen begrenzten Raum und das können die Veranstalter kaum stemmen bzw. leidet der ursprüngliche Charakter der Veranstaltungen darunter. Beim Straßenfest hatten wir über die p.m.k-Vereine jedes Jahr 50 freiwillige Helfer, die nichts verdient haben. Ohne diese Leute hätte es das Fest nie gegeben. Und auch für sie sollte das Ganze noch zumindest etwas Spaß machen, was am Ende auch nicht mehr wirklich gegeben war.
Vielen Dank für das Gespräch.
Einmal Selfie, bitte. In dieser Rubrik bitten wir Innsbrucker, diegerade im Gespräch sind, um einen Selfie und ein Interview.