wei spielende Kinder, zwischen ihnen ein Bäumchen, das als Sinnbild für das Wachsen einer Idee steht. Rundherum, zumindest im Original, ein Rahmen – als Symbol für den „Halt“. Das Logo für die SOS-Kinderdörfer ist universell und schafft es gleichzeitig, emotional zu berühren. Diese Bildmarke wurde im Jahr 1949 von Gustav E. Sonnewend entworfen und ist wahrscheinlich das Zeichen mit der größten internationalen Verbreitung, das je von einem österreichischen Gestalter geschaffen wurde.
Gestaltung mit Haltung.
Der gebürtige Innsbrucker zählt zu den klassischen Gebrauchsgrafikern des Landes von der Nachkriegszeit bis in die 1980er-Jahre. Er war Schüler, Mitarbeiter und Freund des berühmten Arthur Zelger, der ihn nicht nur stilistisch beeinflusst, sondern auch aktiv gefördert hat. „Bei der Teilnahme an Wettbewerben hat Zelger seinem Schüler immer wieder den Vortritt gelassen. Für diese Vermittlung bedankte sich Sonnewend meist mit dem 1. Preis“, erzählt Anita Kern, Designforscherin und Kuratorin der Ausstellung.
//Mit unzähligen Plakaten, Logos, Prospekten, Buchumschlägen für den Tyrolia Verlag sowie seiner gestalterischen Arbeit für die katholische Kirche hat Gustav E. Sonnewend wesentlich zur Geschichte der visuellen Gestaltung in Tirol beigetragen.
Seine Arbeiten spiegeln eine Ästhetik wider, die als „Gestaltung mit Haltung“ bezeichnet wird und „Klarheit in der Einfachheit“ findet, dabei trotzdem mit kräftigen Farben und formaler Dynamik überzeugt.
International statt provinziell.
Sonnewend wurde im hohen Maße durch die Schweizer Grafik geprägt, der er in den 1960er-Jahren begegnete, als er im Zuge seiner Arbeit für die Schweizer Handelskammer nach Basel reiste. In einem späteren Interview sprach er von dieser Erfahrung, als ob er „vom Misthaufen in das Himmelreich“ gekommen wäre, nämlich von provinziell-konservativer Heimat-Illustration zur klaren Sachlichkeit des internationalen Stils. Diese grafische Moderne hat er letztendlich auch nach Tirol gebracht.
//Bis zum 29. Juli sind die Ikonen seines grafischen Schaffens im WEI SRAUM zu sehen, darunter: das SOS-Kinderdorf-Logo, die Bildmarke für die Arge Alp, das Plakat für die Innsbrucker Messe 1957 sowie sein unverwirklicht gebliebener Plakatentwurf für die Olympischen Winterspiele 1964.
Weitere Infos: WEI SRAUM, Andreas-Hofer-Straße 27, www.weissraum.at