ie Musik ist von Parov Stelar, im Film sind mit dabei: Dirk Stermann, Christoph Grissemann und Heinz Strunk („Fleisch ist mein Gemüse“, Studio Braun). Regisseur Antonin Svoboda hat nicht nur diesen Film gedreht, sondern unter anderem auch die Dokumentation „Wer hat Angst vor Wilhelm Reich“ und „Immer nie am Meer“ mit teilweise identen Schauspielern.
//Auch wenn man angesichts der schrägen Hauptdarsteller und des absurden Inhalts von „Drei Eier im Glas“ versucht wäre, eine derartige Kurzbeschreibung vorzuschieben, um nicht sagen zu müssen, worum es geht: So geht es natürlich nicht.
Schlechter Lauf.
Worum also geht es in „Drei Eier im Glas“? Schwer zu sagen. Vor allem wohl um drei Männer, denen es allen nicht gut, dabei aber unterschiedlich schlecht läuft. Bernhard „Barney“ Schweinheimer (Dirk Stermann) hat als Werbefilm-Darsteller schon bessere Tage gesehen, inzwischen modelt er – wenn überhaupt – für eine geriatrische Zielgruppe. Dragan „Drakul“ Kuhl (Christoph Grissemann) wurde gerade die Gewerbeberechtigung für sein Reisebüro entzogen, das für ein nekrophiles Zielpublikum Urlaubsreisen und Tagesausflüge zu den schönsten Mord- und Todesplätzen anbietet.
Drei Eier im Glas
Österreich 2015. 92 Minuten, Tragikomödie, Regie: Antonin Svoboda, Mit: Dirk Stermann, Christoph Grissemann, Heinz Strunk
Immerhin bleibt ihm noch eine 2.000 Quadratmeter große Villa zum Tischtennis-Spielen. Michael Kiesel (Heinz Strunk) schließlich ist Geschäftsführer eines grundmaroden Musikladens und als Spiegeltrinker auch Organisator des wöchentlichen „Saxophonkurses für Singles“, bei dem sich Barney, Dragan und Michael erstmals treffen.
Deutscher Kakao.
Wenig später – der Saxophonkurs ist inzwischen samt Protagonisten in Kuhls Villa übersiedelt – scheint es für alle Männer bergauf zu gehen, ein gemeinsames entspanntes Aussteigerleben bahnt sich an. Wenn es jetzt noch gelingen könnte, neben dem Saxophonspiel den Umgang mit der homophoben Mutter Kuhls – gerade aus der Anstalt geistig abnormer Rechtsbrecher entlassen und jetzt ebenfalls in der Villa wohnend – zu erlernen, wer weiß, vielleicht wird wirklich alles gut ...? Inhaltlich ist „Drei Eier im Glas“ also einigermaßen komplex. Mancher würde dabei vielleicht das Wort „wahnsinnig“ wählen – formal als Spielfilm mit schrägen Darstellern, detailverliebten Einstellungen und psychoaktiven Dialogen professionell umgesetzt. Bleibt eigentlich nur noch die Frage nach dem „Warum?“. Weil es weh tut, Spaß macht und zwei Deutsche liebenswert durch den Kakao gezogen werden!