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SEPTEMBER 2017

Gemischte Gefühle

Den Sommer startete Aranea mit einer Petition gegen die drohende Schließung des Mädchenzentrums. Es folgten Verhandlungen mit Stadt und Land und schließlich die Rettung der Einrichtung. Im Herbst gilt es nun, viele offene Fragen zu klären.

Foto: Axel Springer
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egonnen hat Aranea vor zehn Jahren als EU-Projekt, 2009 folgte die Gründung des Vereins mit einem wöchentlichen Treff. Vor fünf Jahren wurde dann das Mädchenzentrum in der Schöpfstraße 4 eröffnet. Es ist Tirols einziges Jugendzentrum nur für Mädchen. Das Angebot richtet sich an Zehn- bis 18-Jährige und reicht von offener Jugendarbeit über Beratungen bis hin zu Workshops an Schulen. „Wir sind ein Komplementärangebot zu Jugendzentren, die ja auch Mädchenarbeit leisten. Da es in den meisten Jugendzentren in Tirol mehr männliche als weibliche Besucher gibt, ist ein mädchenspezifisches Angebot wichtig“, erklärt Aranea-Mitarbeiterin Alexandra Winkler.

Neue Räumlichkeiten.

Anfangs wurde ausschließlich mit Ehrenamtlichen gearbeitet, heute mit zwei Mitarbeiterinnen in Teilzeit sowie vier bis sechs freiwilligen Helferinnen. Von Beginn an waren die finanziellen Mittel, die Aranea aus verschiedenen Töpfen bezieht (Basisfinanzierung: Stadt, Land und Bund; Rest: Spenden- und Projektgelder sowie Eigenmittel), knapp. So knapp, dass es im Frühjahr so aussah, als drohe die Schließung der Einrichtung. Der Grund: Der Mietvertrag läuft Ende des Jahres aus und kann nicht verlängert werden, für den Umzug in gleichwertige Räumlichkeiten fehlten 20.000 Euro. In einem offenen Brief rief Aranea im Juli dazu auf, sich mit dem Verein zu solidarisieren. „Wir waren beeindruckt, wie groß die Unterstützung aus verschiedenen Bereichen war“, erzählt Winkler.

„Schade ist, dass es das­ Mädchenzentrum in dieser Form nicht mehr gibt. Positiv ist, dass die Mädchenarbeit­ weitergeführt werden kann.“

Alexandra Winkler, Aranea

Neue Räumlichkeiten.

Anfangs wurde ausschließlich mit Ehrenamtlichen gearbeitet, heute mit zwei Mitarbeiterinnen in Teilzeit sowie vier bis sechs freiwilligen Helferinnen. Von Beginn an waren die finanziellen Mittel, die Aranea aus verschiedenen Töpfen bezieht (Basisfinanzierung: Stadt, Land und Bund; Rest: Spenden- und Projektgelder sowie Eigenmittel), knapp. So knapp, dass es im Frühjahr so aussah, als drohe die Schließung der Einrichtung. Der Grund: Der Mietvertrag läuft Ende des Jahres aus und kann nicht verlängert werden, für den Umzug in gleichwertige Räumlichkeiten fehlten 20.000 Euro. In einem offenen Brief rief Aranea im Juli dazu auf, sich mit dem Verein zu solidarisieren. „Wir waren beeindruckt, wie groß die Unterstützung aus verschiedenen Bereichen war“, erzählt Winkler.

 

Neues dezentrales Konzept.

Was folgte, waren Nachverhandlungen zwischen Vertreterinnen von Aranea mit Stadt und Land sowie eine Lösung: Mehr Geld gibt es zwar nicht, dafür stellt die Stadt dem Verein kleinere Räumlichkeiten in der Ing.-Etzel-Straße zur Verfügung, um Mietkosten einzusparen und damit das Aus von Aranea zu verhindern.Dort soll das Büro des Vereins angesiedelt werden und eine kleine Anlaufstelle entstehen. Für einen Mädchentreff wie dem „Girlspoint“ in der Schöpfstraße ist der neue Standort allerdings zu klein. Um das Angebot trotzdem aufrechtzuerhalten, wird nun ein neues dezentrales Konzept ausgearbeitet, das bis spätestens Anfang 2018 stehen soll. „Es geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge weiter.

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Einige Angebote des Vereins Aranea

Im Zentrum: Mädchenräume zum Chillen und Kreativsein, Werkstatt mit Nähbereich, Hilfe bei Hausaufgaben, Beratungen

In Schulen: Workshops zu Themen wie Sexualpädagogik, Jobcoaching, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung

Kontakt:

Aranea Mädchenzentrum
Schöpfstraße 4, 6020 Innsbruck

Öffnungszeiten:

Mittwoch, Donnerstag und Freitag (außer Feiertag) von 16 bis 20 Uhr