etrachtet man die aktuellen Verkaufserfolge von VW, dann scheint es fast, als hätte es Dieselgate von 2015 nie gegeben. Studiert man den Prospekt des brandneuen VW Polo, glaubt man dann allerdings doch, deutliche Zeichen eines Gesinnungswandels zu finden. Dort, wo in der vergangenen, fünften Polo-Generation noch Diesel in drei Leistungsstufen bestellbar waren, gibt es zum Marktstart des 6er-Polos ausschließlich 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner von 65 bis 95 PS, letzteren mit Turboaufladung.
//Die ganze Wahrheit ist das allerdings nicht: Ab November kommen die TDI mit 80 und 95 PS, dann aber inklusive SCR-Kat und 12 Liter AdBlue-Tank. Noch sparsamer wird der 1,0-Liter-Erdgas-Turbo TGI, der bis spätestens Ende 2017 bestellbar sein soll und als CNG-Antrieb im Polo Premiere feiert. Weitere Benziner mit Leistungen von bis zu 200 PS folgen.
Nach Möglichkeit 95 PS.
Der Verkaufserfolg – der VW Polo ist seit Jahren der mit Abstand beliebteste Kleinwagen in Österreich – findet jedoch an der motorischen Basis statt. Der Löwenanteil der längeren und deutlich geräumigeren Neuauflage des VW-Bestsellers wird mit 65 PS oder 75 PS bestellt. Serienmäßig sind dann schon vier Türen, Front Assist mit City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung sowie die Multikollisions-Bremse mit dabei. Nimmt man den 75-PS-Benziner, bewegt man ein klassenunüblich erwachsenes Auto, das auf der Ebene auch voll besetzt ausreichend motorisiert ist. Sobald man mit den 75 PS typische Tiroler Steigungen bezwingen will, schaut es allerdings anders aus: Der lange dritte Gang ist gut zum Benzinsparen, jedoch weniger geeignet, um am Berg Gas anzunehmen. Wer es nicht eilig hat, wird aber auch mit dem zweiten Gang jeden Zirler Berg bezwingen.