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NOVEMBER 2017

Abenteuer Alpinmesse

Am 11. und 12. November findet der Sport ausnahmsweise nicht am Berg, sondern auf dem Messegelände statt. Bei der Alpinmesse werden wieder Produktneuheiten, Vorträge, Workshops und Filme geboten. Wir geben einen Überblick und verraten ein paar Tipps.

Foto: X.Dream HOlidays
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u wohl keiner Stadt passt eine Alpinmesse so gut wie zu Innsbruck. Für zwei Tage (heuer am 11. und 12. November) verwandelt sich das Messegelände in eine Bühne, auf der Produktneuheiten und neueste Entwicklungen aus den Bereichen Freeride, Skitouren, Slacklinen, Klettern oder Trailrunning präsentiert werden. Daneben wird diese Bühne auch von Experten aus dem Outdoor-Bereich betreten, die das Publikum auf den aktuellsten Wissensstand in Sachen Lawinenkunde, alpine Sicherheit und Notfallmedizin bringen sowie Anstöße für eine Diskussionsrunde rund um diese und weitere Themen geben.

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Der Zusammenhang von sozialen Medien und dem Skitourengehen steht heuer auf dem Programm und könnte durchaus für ein spannendes Gespräch sorgen. Reise- und Expeditionsvorträge aus Nah und Fern geben Anreize für die nächste Reiseplanung und dürften Träume und Sehnsüchte wecken. Nicht zuletzt stellen Alpinisten wie Peter Habeler und Adam Ondra zusammen mit dem Bergsteiger und Fotograf Heinz Zak ihre ganz persönlichen Bergabenteuer und Grenzerfahrungen vor und lassen dabei die eine oder andere Extremsituation nicht aus.



Alpinisten wie Peter Habeler und Adam Ondra stellen ihre ganz persönlichen Bergabenteuer vor.

DAS LAND AM HIMALAYA.

Ein Thema steht heuer besonders im Mittelpunkt der Alpinmesse: Nepal. Das Land muss nach dem schweren Erdbeben im April 2015 immer noch ums Überleben kämpfen. Rund 8.600 Menschen starben, mehr als 22.000 wurden verletzt. Mit viel ausländischer Hilfe wurden Teile des Landes seither wieder auf die Beine gestellt. Vor allem Alpinisten und Bergsteiger, die Nepal seit Jahrzehnten als wichtiges Expeditionsziel betrachten und eine Verbindung zu dem Land und seinen Menschen aufbauen konnten, haben tatkräftig vor Ort und mit Spenden- und Sammelaktionen von daheim geholfen. Zwei Jahre später ist das Land am Himalaya immer noch geschwächt: Der Tourismus ist stark zurückgegangen und der Wiederaufbau hat nur dort funktioniert, wo er von Privatinitiativen organisiert wurde.

Im „Nepal Village“ auf der Alpinmesse werden zwei Tage lang Reisevorträge aus Nepal, Tipps aus der Höhenmedizin und nepalesisches Essen angeboten, außerdem werden zwei wichtige Projekte von der Nepal Hilfe Tirol und dem ASI vorgestellt. Letzteres hat den Nepalesen Sudama eingeladen, um über das Projekt „Bottlehouses“ zu erzählen, im Rahmen dessen zum einen die Müllproblematik in Nepal aufgegriffen wird und zum anderen aus dem Abfall Kinderheime gebaut werden. Unterschiedliche Projekte zur Freiwilligen-Arbeit werden in diesem Zusammenhang ebenfalls vorgestellt. Die Nepal Hilfe Tirol unter der Präsidentschaft von Wolfgang Nairz hat direkt nach dem Unglück Hunderttausende von Euros gesammelt, um in Schulen und Krankenhäuser zu investieren. Die Projekte der Nepal Hilfe sind fast abgeschlossen, dennoch gibt es noch sehr viel zu tun – auch darüber wird berichtet.

Fernweh. Die Reisevorträge machen Lust auf Abenteuer.

Reparieren statt Wegschmeißen.

Gerade Bergsportlern, die viel in der Natur unterwegs sind und ihr gegenüber eine gewisse Verpflichtung haben, sollte das Thema Nachhaltigkeit nicht ganz gleichgültig sein. Die meisten sind mit hoch funktionsfähigen Jacken und Hosen ausgestattet, die in der Regel in ihrer Produktion viele Ressourcen verschlingen. Deshalb erscheint es sinnvoll, hin und wieder zu hinterfragen, ob man Kleidung, Ski oder Bergschuhe wirklich immer neu kaufen muss. Die Alpinmesse steht hinter umweltbewussten Projekten und hat auch dafür eine Bühne vorbereitet.

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Drei Skibauer, nämlich XQZT, Spurart und Unique, zeigen im Detail, wie ein Ski von Anfang bis Ende mit Naturmaterialien gebaut wird – vom Design über den Belag, Kern, die Kanten bis zur Oberfläche.

Wer seine alte Rodel bespannen möchte, kann auf den kostenfreien Dienst eines Rodelbauers zurückgreifen. Schuh Staudinger aus Innsbruck will darüber hinaus das Handwerk des Schuhmachers wiederbeleben und zeigt, wie Kletterpatschen und Bergschuhe neu besohlt und Schnallen oder ausgerissene Gelenke an Skischuhen repariert werden. Nicht zuletzt macht der Patagonia Worn Wear Truck einen Zwischenstopp in Innsbruck und verbreitet seine Devise: Reparieren statt Wegschmeißen. Die Marke hat 2015 mit diesem einzigartigen Projekt gestartet und lässt den Truck inklusive Schneiderin durch die Lande ziehen und repariert unentgeltlich kaputte Outdoor-Bekleidung aller Marken. Also nichts wie hin mit kaputten Reißverschlüssen, aufgeplatzten Nähten oder Steigeisen-geschädigten Hosen.