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Nach Machete und Kater Noster ist mit dem Gang & Gebe der Hattrick perfekt.
Es ist das erste Mal, dass die deutschen Gastronomen, die Innsbruck gezeigt haben, was heute angesagt ist, nicht ganz ins Schwarze getroffen haben. Architektonisch wie immer auf dem Punkt, mit lockerem wie freundlichem Personal, ist das Gang & Gebe auf den ersten Blick der nächste geniale Streich, der Innsbruck noch mehr Großstadtluft schnuppern lässt.
Nur kulinarisch ist es – vorsichtig formuliert – noch nicht zu Ende gedacht. Die kleinen Speisen, die dazu anregen sollen zu teilen, können oft nur schwer geteilt werden und folgen keinem erkennbaren inhaltlichem Konzept (tirolerisch-asiatisch wäre vermutlich die treffendste Bezeichnung). Die Portionen sind nach Kritik in der Anfangszeit schon ein bisschen gewachsen, das Problem ist aber das Level der Zubereitung. Oder anders formuliert: Bitte entweder teurer und richtig gut oder günstiger und weiterhin gehobener Durchschnitt. Wäre das Gang & Gebe einfach nur die Küche für das Kater Noster, müsste man sich über das alles keine Gedanken machen und würde einfach den einen oder anderen Happen zum Cocktail bestellen. So muss man das Lokal aber als alleinstehendes Restaurantkonzept betrachten und kommt zu dem Schluss: Da geht noch was.
Summer in the city
Am Franziskanerplatz ist ordentlich was los.
An schönen Tagen sind die Schlangen lang. Beim Stiftskeller warten Menschen auf einen Gartenplatz, der Schatten und frisch gezapftes Augustiner spendet, nebenan im Il Convento gibt es nicht nur bestes Essen, sondern auch eine schöne Dachterrasse im ersten Stock – perfekt für den Sundowner. Das Eis in der Eisgrotte ist auch heuer nicht besser, dem Besucherstrom kann das aber nichts anhaben – lang die Schlange vor der Vitrine, voll der Gastgarten für Freunde des traditionellen Eisbechers. Die beiden Frozen-Joghurt-Läden Kurt (der coole in bio und teuer) und Froyo (der günstigere) dürften sich auch nicht um ihr Umsatz-pro-Quadratmeter-Ergebnis beklagen, einzig der Gastgarten des asiatischen Restaurants Bonsai ist nicht immer gut gefüllt, obwohl die Qualität nichts zu wünschen übrig lässt. Neu für alle, die kein Eis oder Joghurt wollen, gibt es jetzt nebenan eine Rauch Juice Bar, die auch einen guten Start hinlegen konnte.
War früher alles besser?
Der Arkadenhof ist in neuen Händen.
Sympathisch, freundlich und sehr bemüht – das ist es allemal, das neue Team rund um die Familie Tschoner, die den Arkadenhof seit gut zwei Monaten neu bespielt. Dem eigenen Speisekarten-Motto „Eine gute Küche ist das Fundament allen Glücks“, wird es aber keineswegs gerecht. Stammgäste vermissen die alten Klassiker und haben keine Freude mit dem neuen Angebot. Vielleicht kommt die Küche ja noch in Schwung – einstweilen einfach den schönen Gastgarten genießen.
Undercover Boss
Die Mühle in Gärberbach kocht ganz vorne mit.
Die Umgebung: ein Gewerbegebiet. Das Gebäude: eine kitschige Holzhütte. Die Einrichtung: lässt Übles ahnen. Die Küche: eine der besten, wenn nicht vielleicht sogar die beste im Großraum Innsbruck. Küchenchef Tamer Kacar bereitet seine vier- bis achtgängigen Menüs auf internationalem Haubenniveau zu, stets darauf bedacht, dass die Zutatenqualität stimmt und der regionale Einkauf nicht vergessen wird. Ein wirklicher Tipp für einen besonderen Anlass. Also: Augen zu und durch!